MarktSpot Q1 2024
Die Ausschlüsse im aktuellen Marktumfeld nehmen kein Ende. Waren es in den vergangenen zwei Jahren der Krieg in der Ukraine und die erneut aufflammenden Unruhen im Nahen Osten, die die Industrieversicherer zur Anpassung ihres Ausschlusskatalogs veranlasst haben, ist es aktuell die Debatte um schädliche PFAS: Die chemischen Verbindungen werden in nahezu allen Bereichen der modernen Produktion eingesetzt – die Industrieunternehmen müssen dringend Substitute suchen, da ein Verbot der Verwendung in der EU droht. Gleichzeitig beginnen auch die Versicherer den gebotenen Schutz aus der Haftpflichtversicherung zurückzunehmen.
Der versicherungsnehmenden Wirtschaft ist mit diesem Ansatz nicht geholfen. Vielmehr müssen wir Risikoberater und Versicherer als Branche zusammenstehen, um neu aufkommende Gefährdungen wie diese abzusichern. Wir können Alternativen entwickeln, Daten sammeln, für alle zugänglich machen und uns austauschen, um sinnvolle und verlässliche Absicherungskonzepte zu schaffen. Diese Innovationskraft wird von uns erwartet und ist mit der Bündelung unserer Kapazitäten auch möglich.
Nur wenn wir vertrauensvoll zusammenarbeiten, können wir die Versicherungsnehmer und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen, denn ihre Herausforderungen sind riesig.
Die Risikolandschaft für Unternehmen ist vielschichtig, aber einige Themen behalten das Geschehen ganz besonders im Griff: Dazu gehört der Klimawandel, der nicht nur Unternehmen, sondern der gesamten Weltgesellschaft erhebliche Anstrengungen abverlangt. Für Unternehmen bedeutet er zweierlei: Sie müssen die eigenen Risiken, die sich aus Hochwasser, Dürren und anderen Naturkatastrophen für ihre Standorte ergeben, im Detail kennen und quantifizieren. Zugleich müssen sie selbst klimaneutral werden, ESG-Kriterien erfüllen, und sind damit auf Risikoträger angewiesen, die sie bei diesem Wandel begleiten.
All dies drängt auch Industrieversicherer zu wachsender Vorsicht. In der Folge stehen Risikoverantwortliche immer häufiger vor einem Problem: Sie erhalten für verschiedene Risiken keinen ausreichenden Versicherungsschutz mehr.
Kein Ende finden auch die geopolitischen Unruhen: Alte und neue Konflikte, demokratiefeindliche Entwicklungen sowie eine Zunahme von medialer Desinformation schaffen ein Klima der Gereiztheit und Verunsicherung. Dies führt auch zu einer wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheit in Deutschland und weltweit.
In den letzten 5 Jahren konnten wir unseren Kunden für jedes Risiko ausreichend Deckung anbieten.
Sicherlich: Kapazitäten sind in Zeiten der Krisen und neuen Herausforderungen Mangelware. Aber es kommt auch auf die Unternehmen selbst an – mit einem geschickten Präventions- und Risikomanagement verbessern viele ihre Verhandlungsposition gegenüber ihren Versicherern. Tools und Datenbanken helfen jedem, auch dem Mittelständler, dabei, seine Risiken eindeutig zu identifizieren.
Rückblickend können wir aus unserer Warte sagen, dass wir in den vergangenen fünf Jahren, in denen sich der Versicherungsmarkt Stück für Stück verhärtet hat, noch jedem Kunden für jedes Risiko eine Deckung anbieten konnten. Dabei gilt: Je besser Sie Ihre Risiken und deren Auswirkungen kennen, desto eher erhalten Sie Kapazitäten auf dem nationalen sowie globalen Versicherungsmarkt. Dabei stehen wir Ihnen mit unserem internationalen Netzwerk zur Seite!
Mit unserem Trendreport zur Industrieversicherung analysieren und erläutern wir die Top-Risiken für das Jahr 2024. Wir betrachten die Versicherungssparten und geben Ihnen, unseren Kunden, Leitlinien an die Hand, um Ihren Versicherungsschutz zu überprüfen. So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Risiken und Prämien und können die Neuverhandlungen im Verlauf des Jahres souverän führen.
Der Sachversicherungsmarkt stabilisiert sich vorsichtig – aber es bleibt weiterhin spannend. Polykrisen beeinflussen die Sachindustrieversicherung negativ, jedoch kehrt der Wettbewerb allmählich in die Sparte zurück.
Grund zu Optimismus: Investitionen und hohe Nachfrage beflügeln Technische Versicherungen. Die positive Bilanz der vergangenen Jahre und die geplanten Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien lassen die Nachfrage nach Technischen Versicherungen steigen.
Reichen die Versicherungssummen noch aus? Die anhaltende Inflation sowie Schadenersatzprozesse in den USA führen zu steigenden Schadensummen. Darüber hinaus sorgen Risiken, die durch den Einsatz von PFAS-Chemikalien entstehen, für Aufregung.
Zurück im weichen D&O-Markt: Wie nachhaltig ist die Trendumkehr? Der intensive Wettbewerb unter den Marktteilnehmern hat 2023 zu sinkenden Prämien sowie mehr verfügbaren Kapazitäten geführt. Dennoch ist es fraglich, ob sich der Trend über 2024 hinaus fortsetzen wird.
Hacker-Angriffe auf externe Dienstleister steigen rapide an – Mindestanforderungen bleiben hoch. Die Schadenquoten infolge von Ransomware-Vorfällen und Angriffen auf digitale Lieferketten waren auch 2023 hoch. Dennoch haben sich die Prämien stabilisiert, denn neue Anbieter beleben den Wettbewerb.
Politische Unruhen und ESG-Auflagen – sinkt die Deckungsbereitschaft der Transportversicherer? Neben dem Krieg in der Ukraine führen auch die Unruhen im Nahen Osten zu weitreichenden Ausschlüssen. Dennoch ist 2024 mit stabilen bis leicht steigenden Prämien sowie ausreichenden Kapazitäten zu rechnen.
Tiefrote Ergebnisse für Autoversicherer. Inflation, Lieferengpässe und Preissteigerungen bei Ersatzteilen sowie höhere Lohnkosten in den Werkstätten sprechen dafür, dass der Kfz-Versicherungsmarkt verhärtet bleibt.
Kreditversicherungsmarkt bleibt stabil – trotz zunehmender Großinsolvenzen. 2024 werden die Insolvenzzahlen weiter wachsen. Auffällig dabei ist der zu erwartende starke Anstieg der Großinsolvenzen und damit auch der existenzbedrohenden Forderungsausfälle.
Titel | Dateityp | Dateigröße |
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WTW MarktSpot Q1 2024 | .8 MB |