Wir freuen uns, Ihnen unser Herbst-Update zum globalen Versicherungsmarkt für Finanzinstitute („FI“) 2023 bereitstellen zu dürfen. Im Rahmen des Updates möchten wir mit Ihnen die Beobachtungen und Erkenntnisse von Kollegen aus 15 verschiedenen Regionen in der Welt unseres Geschäftsbereiches Financial, Executive and Professional (FINEX) zu aktuellen Prämien-, Kapazitäts- und Deckungstrends teilen.
Aus einer globalen Perspektive bleibt das Prämiengefüge auf dem Versicherungsmarkt für FI-Kunden nach wie vor günstig. In der Mehrheit der Regionen konnten wir Platzierungsergebnisse im Bereich von unveränderten Verlängerungen bis zu minus 10 Prozent erreichen, ungeachtet eines sich verschlechternden geopolitischen und makroökonomischen Ausblicks, mehrerer Bankenpleiten aufgrund nicht abgesicherter Portfolios zu Beginn des Jahres und Bedenken über eine bevorstehende Krise im Bereich Commercial Real Estate (CRE).
Mit Blick auf die verfügbaren Kapazitäten am Markt sehen wir über unser globales FINEX FI-Portfolio hinweg einen nachhaltigen und im Neugeschäft teils hart umkämpften globalen Versicherungsmarkt ohne Kapazitätsengpässe. Das wieder zugenommene Interesse an Neugeschäft, auch durch teils komplett neue Marktteilnehmer, trägt neben tieferen Prämien und allgemein attraktiveren Konditionen zu einer langfristigen Stabilisierung der verfügbaren Kapazitäten bei. Wir sehen zudem einen verstärkten Wettbewerb bei gelayerten Versicherungsprogrammen, vor allem im Exzedentenbereich, bei denen die Bestandsversicherer nach Möglichkeiten suchen, sich weiter unten im Programm zu positionieren.
Aus Sicht der Versicherer stellen Underwriter detailliertere Fragen zu ESG, wobei sie sich verstärkt auf das E, die Kreditqualität des Portfolios und die Rückstellungen für Kreditausfälle konzentrieren. Aufgrund gestiegener Zinsen und der daraus resultierenden „Refinanzierungsklippe“ steht das Volumen des Anteils gewerblicher Immobilien innerhalb der Kredit- und Investmentportfolios (sog. CRE-Exposure) im Fokus. Unter der Annahme, dass in den nächsten Jahren zahlreiche gewerbliche Hypotheken refinanziert werden müssen, die in einer Phase, in der die Leerstandsquoten auf Rekordhoch sind, mit deutlich höheren Zinssätzen belastet werden, sind insbesondere Institute mit hoher Fokussierung auf das gewerbliche Immobiliengeschäft den höchsten CRE-Risiken ausgesetzt. Absolut betrachtet verzeichnen deutsche Banken das höchste CRE-Exposure im Euroraum.
Wir werden die Trends im Versicherungsmarkt weiterhin beobachten und unsere Kunden entsprechend beraten. Aktuell gehen wir davon aus, dass Finanzinstitute für den Rest des Jahres 2023 und bis ins erste Halbjahr 2024 von vorteilhaften Marktbedingungen profitieren werden.