SLI Pensions-Benchmarking-Studie 2023
In der sich ständig verändernden Welt der Altersvorsorge sind 1e-Pläne aufgrund der Flexibilität, die sie den Schweizer Pensionskassen, den Versicherten und den Arbeitgebern bieten, eine beliebte Wahl geworden. 1e-Pläne, die seit 2017 in Artikel 1e der Verordnung über die berufliche Vorsorge (BVV2) verankert sind, sollen Gutverdienern im Rahmen der zweiten Säule eine bessere Anpassung der Anlagemöglichkeiten an ihre Risikobereitschaft für Teile ihres Gehalts bieten, die einen bestimmten Wert überschreiten (CHF 132,300 in 2024). Die Besonderheit der 1e-Pläne besteht darin, dass sie nicht mehr auf Renten, sondern nur noch auf Kapitalzahlungen setzen und jedem Arbeitnehmer die Möglichkeit geben, die persönliche Anlagestrategie an die individuelle Risikobereitschaft auszurichten - im Gegensatz zu den regulären obligatorischen Schweizer Pensionsplänen.
Vor allem internationale Unternehmen haben grosses Interesse an 1e-Plänen, auch wegen der Einfachheit der Rechnungslegung, da es keine Planverpflichtungen mehr gibt, die in den Bilanzen nach IFRS und US GAAP ausgewiesen werden müssen. Während unsere SLI®-Pensions-Benchmarking-Studie im Jahr 2017 nur ein Unternehmen mit einem 1e-Plan auswies, stieg diese Zahl bis zur Studie 2021 auf acht Unternehmen an. Interessanterweise ist diese Zahl in unserer neuesten Studie von 2023 jedoch seit 2021 unverändert geblieben. Dies gibt Anlass zum Nachdenken darüber, ob der rasante Anstieg der Zinssätze die Nachfrage nach Risikominderung verringert oder ob alternative Rentenmodelle wie variable Renten an Bedeutung gewinnen, wodurch der Bedarf an 1e-Plänen möglicherweise sinkt oder aber dass die Unternehmen, die diese Pläne am eifrigsten einführen wollten, um sie an ihre globale Rentenpolitik anzupassen, dies alle kurz nach der Gesetzesänderung im Jahr 2017 gleich taten. Angesichts des jüngsten Inflationsdrucks auf die Vorsorgestiftungen, die Renten möglicherweise zu erhöhen, bleibt jedoch abzuwarten, ob diese jüngste Stabilisierung der 1e-Pläne nur vorübergehend ist.
Bei der Betrachtung der Entwicklung der Kapitalauszahlungen sowie Rentenleistungen bei der Pensionierung stellen wir erfreut fest, dass die Gesamtleistungen über die letzten vier Studien hinweg relativ stabil geblieben sind. Seit der Studie von 2021 ist ein leichter Anstieg der durchschnittlichen Alterskapitalien im Alter 65 und ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Renten im Alter 65 zu verzeichnen. Der Rückgang der Altersrenten ist in erster Linie auf den langjährigen Trend zur Senkung des Umwandlungssatzes der Vorsorgeeinrichtung zurückzuführen. Angesichts des drastischen Anstiegs der Anleihenrenditen in den Jahren 2023 und Anfang 2024 stellt sich jedoch die Frage, ob die Vorsorgestiftungen ihre technischen Zinssätze und damit möglicherweise auch die Umwandlungssätze in Zukunft anheben werden.
Die Landschaft der Altersvorsorge wandelt sich weiter und 1e-Pläne mit ihrem individuellen Ansatz bleiben eine wichtige Rolle in der Plangestaltung von überobligatorischen Leistungen in der zweiten Säule. Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der 1e-Pläne von neuen Technologien und Gesetzesänderungen in der Schweiz beinflusst wird.
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