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Artikel

Die berufliche Vorsorge in der Schweiz ist wichtig - für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Einsichten aus der Benefits Trends Survey 2023

Von Dr. Stephan Wildner | 18. März 2024

Die berufliche Vorsorge ist für die Arbeitnehmer sehr wichtig und kann Arbeitgebern als Unterscheidungsmerkmal dienen, während ein ansprechendes Arbeitsumfeld eher eine Selbstverständlichkeit ist.
Health and Benefits|Retirement|Benessere integrato
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Alle zwei Jahre führt WTW weltweite Umfragen zu Benefit-Trends bei Arbeitgebern (Benefits Trends Survey) und Arbeitnehmern (Benefits Attitudes Survey) durch. Für die Schweiz enthält die jüngste Benefits Trends Survey wichtige Erkenntnisse über die Bedeutung der beruflichen Vorsorge. An der Umfrage haben 85 Schweizer Arbeitgeber teilgenommen. Sie stammten aus verschiedenen Branchen und Grössenordnungen, wobei die Mehrheit kleine und mittlere Arbeitgeber waren - ein gutes Abbild der gesamten Schweizer Wirtschaft.

In der Studie wurden einige wichtige Datenpunkte ermittelt. Erstens neigen Arbeitgeber dazu, die Bedeutung der beruflichen Vorsorge für die Mitarbeiterzufriedenheit zu unterschätzen: Während aus Arbeitgebersicht Themen wie flexible Arbeitsregelungen, Karrieremöglichkeiten oder Inklusion und Diversität als wichtige Nebenleistungen wahrgenommen werden, legen die Arbeitnehmer einen größeren Schwerpunkt auf die Altersvorsorge und das langfristige finanzielle Wohlergehen. Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung ist grundlegend und birgt ein erhebliches Risiko für Schweizer Arbeitgeber, Geld in Bereiche zu investieren, die von den Arbeitnehmern möglicherweise nicht in vollem Umfang geschätzt werden.

Bei WTW stellen wir in Gestaltungs- und M&A-Projekten regelmässig fest, wie wichtig die berufliche Vorsorge für Arbeitnehmer ist. Daher ist es erfreulich, dass alle befragten Arbeitgeber den Anspruch formulieren, dass ihre berufliche Vorsorge in den nächsten Jahren im Markt oder über dem Marktniveau liegen soll (wobei etwa die Hälfte über dem Marktniveau liegen möchte). Derzeit sehen sich 72 % der Arbeitgeber auf Marktniveau oder darunter. Die Umfragedaten scheinen fast einen Überbietungswettbewerb für die Schweizer Pensionspläne zu implizieren. Angesichts der Tatsache, dass viele Arbeitgeber in der Umfrage auch angaben, über steigende Kosten für Nebenleistungen sehr besorgt zu sein, werden wir eher beobachten können, dass gleiche Mittel auf effektivere Weise zugewiesen werden und/oder dass Risikomanagementaktivitäten durchgeführt werden, um eine nachhaltige Finanzierbarkeit sicherzustellen. Diese Ansicht wird durch die Tatsache gestützt, dass 41 % der Schweizer Arbeitgeber bereits Maßnahmen zur Minderung des Risikos von Pensionsplänen ergriffen haben oder solche Maßnahmen in Betracht ziehen. Darüber hinaus evaluieren etwa 80 % der Arbeitgeber den Anbietermarkt, um Kosten zu senken und die Effizienz bei der Erbringung von Nebenleistungen für Arbeitnehmer zu erhöhen.

Angesichts der Tatsache, dass ESG-Aspekte für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zunehmend an Bedeutung gewinnen, überrascht es nicht, dass 32 % der Arbeitgeber konkrete Maßnahmen zur Einbeziehung von ESG-Aspekten bei der Kapitalanlage in der beruflichen Vorsorge in Erwägung ziehen, auch wenn derzeit nur 13 % der teilnehmenden Schweizer Arbeitgeber konkrete Maßnahmen zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen ergriffen haben.

Die berufliche Vorsorge ist für viele Arbeitgeber die teuerste Leistung in ihrem Nebenleistungsportfolio, abgesehen vom Gehalt. Ein besseres «Marketing» und eine bessere Kommunikation an die Mitarbeiter können sicherlich dazu beitragen, die Wertschätzung für die berufliche Vorsorge zu erhöhen. Die meisten Schweizer Arbeitgeber streben eine zielgruppenspezifische Kommunikation an (49 %) und setzen auf digitale Kommunikationskanäle (62 %). In der Praxis erleben wir oft, dass Pensionskassen und ihre Verwalter einen eher technischen und formellen Kommunikationsstil pflegen. Dies lässt den Arbeitgebern Spielraum, um die Arbeitnehmer auf ansprechendere Weise, z. B. durch Videos, Cartoons, Infografiken und Microsites, über ihren Pensionsplan und ihre Risikoleistungen zu informieren.

Unterdessen stehen die Schweizer Arbeitgeber weiterhin vor grossen Herausforderungen in Bezug auf Talente: 82% der Befragten gaben an, dass die Anwerbung und Bindung von wichtigen Talenten ein grosses Thema ist, und 70% machen sich Sorgen um das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter. Daraus kann man schliessen, dass die berufliche Vorsorge weiterhin eine wichtige Priorität für Schweizer Arbeitgeber und ihre Mitarbeiter bleiben wird.

Autor


Director of Retirement Services Switzerland

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