Benefits Trends Survey 2019
Zürich, 2. Dezember 2019 – Zwei Drittel der Schweizer Arbeitgeber (67%) glauben, dass die Erfüllung der vielfältigen Bedürfnisse einer generationenübergreifenden Belegschaft ihre wichtigste Herausforderung in den nächsten drei Jahren sein wird. Dies ist eine der Haupterkenntnisse der globalen 2019 Benefits Trends Umfrage von Willis Towers Watson.
Zum ersten Mal setzt sich die heutige durchschnittliche Belegschaft aus bis zu fünf unterschiedlichen Generationen zusammen - von der stillen Generation bis hin zu ihren jüngsten, Gen-Z-Kollegen - und jede bringt unterschiedliche Erwartungen, Risiken und Anforderungen mit sich. Diese Generationenvielfalt hat zwar das Potenzial, weitreichende Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen, wirft aber auch neue Fragen und Herausforderungen für Arbeitgeber in der Schweiz und ganz Westeuropa auf. Die Erfüllung der vielfältigen Bedürfnisse einer derart generationenübergreifenden Belegschaft gilt bei 67% der Schweizer Arbeitgeber als die wichtigste künftige Herausforderung.
“Schweizer Arbeitgeber haben die Wichtigkeit der Modernisierung und Erweiterung ihrer Leistungspakete in Zusammenhang mit den sich wandelnden Bedürfnissen und Erwartungen der heutigen Belegschaften klar erkannt.”
Reto Ebnöther
Head of Health & Benefits Switzerland
Die unterschiedlichen Erwartungen erfordern eine flexible Employee-Benefit-Strategie, welche die Bedürfnisse aller Mitarbeiter widerspiegelt, Integration sowie Engagement maximiert und gleichzeitig die Arbeitnehmenden wertschätzt. "Bei der Gestaltung ihrer Vorsorgeprogramme sollten Unternehmen den Puls ihrer Belegschaft nehmen, um Missverständnisse aufgrund von demographischen Stereotypen zu vermeiden. Nur in einigen Fällen werden die Vorteile über die gesamte Generationengrenze hinweg gleich bewertet. So bleibt beispielsweise die Altersvorsorge eine der beliebtesten Sozialleistungen, unabhängig vom Alter", sagt Alexandra Lyner, Global Benefits Management Consultant, Schweiz & Westeuropa.
Die Etablierung einer erfolgreichen, zukunftssicheren Lohnnebenleistungsstrategie setzt voraus, dass die sich ändernden Mitarbeiterbedürfnisse mit effektivem Engagement, unternehmerischen und kulturellen Zielen, Benchmark-Daten, Entlöhnungsstrukturen, Verwaltungsanforderungen, Budgets und Kostenmanagement in Einklang gebracht werden. Nur drei von zehn Arbeitgeber (31%) grenzen ihr Leistungspaket von demjenigem ihrer Mitbewerber ab. Darüber hinaus haben nur 33% ihr Leistungsportfolio an die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden angepasst. Dies, obwohl mehr als die Hälfte (56%) behaupten, dass sie deren Anforderungen verstehen. Lyner fasst zusammen: "In Anbetracht dieser Erkenntnisse ist es keine grosse Überraschung, dass nur ein Viertel (25%) der Unternehmen ihre Firma aufgrund ihres Employee Benefits Angebotes weiterempfehlen würden."
Die Ergebnisse der Umfrage 2019 gehen zudem von einer Trendwende aus. Während 2017 für Schweizer Unternehmen der Schwerpunkt auf der Leistungsadministration, dicht gefolgt vom Thema Finanzierung lag, verlagert sich der Fokus derzeit in Richtung betriebliches Gesundheitsmanagement. 62% der Befragten setzen finanzielles, physisches, emotionales und soziales Wohlbefinden ganz oben auf ihre Agenda und machen es zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Lohnnebenleistungsstrategie. "Die verbesserten Geschäftsergebnisse, die sich aus sinnvollen Initiativen zum Wohle der Mitarbeitenden ergeben, sind weithin anerkannt - von Produktivitätssteigerungen und Mitarbeiterbindung bis hin zur Senkung der Abwesenheitsrate infolge von Krankheit", sagt Reto Ebnöther, Head of Health & Benefits Switzerland.
“Bei der Gestaltung ihrer Vorsorgeprogramme sollten Unternehmen den Puls ihrer Belegschaft nehmen, um Missverständnisse aufgrund von demographischen Stereotypen zu vermeiden.”
Alexandra Lyner
Global Benefits Management Consultant, Switzerland & Western Europe
"Schweizer Arbeitgeber haben die Wichtigkeit der Modernisierung und Erweiterung ihrer Leistungspakete in Zusammenhang mit den sich wandelnden Bedürfnissen und Erwartungen der heutigen Belegschaften klar erkannt. Die Messlatte für die Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften liegt zunehmend höher", fasst Ebnöther zusammen.
Zusätzlich zu den entworfenen Programmen muss die Kommunikation auf das nächste Level gebracht werden. Tatsächlich wollen fast drei Viertel (74%) der Unternehmen die Kommunikation der Sozialleistungen für die Arbeitnehmer verbessern. Die Teilnehmer sagen, dass sie in den nächsten drei Jahren neue Technologien einsetzen werden, um einerseits die Mitarbeiterkommunikation zu verbessern und um andererseits die Mitarbeitenden bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Der Willis Towers Watson Benefits Trends Survey nimmt den Puls bezüglich der aktuellen Arbeitgeberperspektiven und –strategien auf und untersucht die bestehenden Programme, ihre Prioritäten und die wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahre. Weltweit wurde die Studie bei 4.300 Unternehmen in 88 Märkten mit mehr als 22 Millionen Mitarbeitern durchgeführt. Die 48 teilnehmenden Unternehmen in der Schweiz beschäftigen insgesamt 795 000 Mitarbeitende in den verschiedensten Branchen - von Energie und Versorgung, Finanzdienstleistungen und Gesundheitswesen bis hin zu IT und Telekommunikation, Fertigung und öffentlicher Verwaltung. Die Umfrage wurde erstmals 2017 durchgeführt und ist die grösste ihrer Art.