Global Pension Assets Study von Willis Towers Watson 2020
ZÜRICH, 8. April 2021 - Laut der jährlich durchgeführten Untersuchung über das globale Pensionsvermögen stieg im Jahr 2020 das globale Vermögen institutioneller Pensionskassen in den 22 grössten Märkten (die "P22") trotz der Auswirkungen der Pandemie weiter an und stieg zum Jahresende um 11% auf 52,5 Billionen US-Dollar.
Das Schweizer Pensionskassenvermögen wuchs im Jahr 2020 um 12,5% in US$ und lag damit über dem weltweiten Durchschnitt. Im Jahr 2020 war der Schweizer Franken die stärkste ausgewiesene Währung, die gegenüber dem US$ um fast 10% zulegte. In den letzten zehn Jahren wuchs das Schweizer Pensionskassenvermögen um 5,8% p.a. (in US$), was über dem globalen Jahresdurchschnitt von 5,4% liegt, und erreichte damit geschätzte 1'163 Mrd. US$ (1'030 Mrd. CHF).
Nach den neuesten Zahlen der Global Pension Assets Study des Thinking Ahead Institute stieg das globale Vermögen institutioneller Pensionskassen in den 22 grössten Märkten (die "P22") trotz der Auswirkungen der Pandemie weiter an und stieg um 11% auf 52,5 Billionen US-Dollar zum Jahresende.
Die sieben grössten Märkte (die "P7") - Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, Grossbritannien und die USA - machen 92% des P22 aus, unverändert gegenüber dem Vorjahr. Die USA bleiben der grösste Pensionskassenmarkt mit 62% des weltweiten Vermögens, gefolgt von Japan und Grossbritannien mit 6,9% bzw. 6,8%. Die Schweiz liegt mit 2,2% des Vermögens auf dem siebten Platz.
Laut der Studie gab es weltweit einen deutlichen Anstieg des Verhältnisses von Pensionskassenvermögen zum durchschnittlichen BIP, und zwar um 11,2% auf 80,0% Ende 2020. Dies ist der grösste Anstieg im Jahresvergleich seit Beginn der Studie im Jahr 1998 und entspricht dem Anstieg im Jahr 2009, als sich das Vermögen nach der globalen Finanzkrise erholte. Während die Kennzahl normalerweise auf ein stärkeres Vorsorgesystem hinweist, unterstreicht der starke Anstieg auch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das BIP vieler Länder. In den sieben grössten Pensionskassenmärkten war der Trend sogar noch ausgeprägter: Das Verhältnis von Pensionskassenvermögen zum BIP stieg um 20% auf 147% im Jahr 2020, gegenüber 127% im Jahr zuvor. Für die Schweiz betrug der entsprechende Zuwachs im Jahresverlauf 17% und stieg auf einen Wert von 163% zum Jahresende.
Die Studie zeigt auch, dass sich die Verlagerung zu alternativen Anlagen fortsetzt und weltweit zwei Jahrzehnte des Wandels in der Asset Allokation von Pensionskassen prägt. Im Jahr 2000 waren gerade einmal 7% des P7-Pensionskassenvermögens in Privatmärkte und andere alternative Anlagen investiert, während es im Jahr 2020 bereits mehr als ein Viertel des Vermögens (26%) waren. Diese Verschiebung geht weitgehend auf Kosten von Aktien, die in diesem Zeitraum von 60% auf 43% sanken, während die Allokation von Anleihen geringfügig von 31% auf 29% zurückging. Die durchschnittliche P7-Vermögensallokation beträgt nun 43% Aktien, 29% Anleihen, 26% Alternativen und 2% liquide Mitteln. Die Asset Allokation der Schweizer Kassen ist etwas gleichmässiger verteilt, mit Aktien 31%, Anleihen 34%, Alternativen 31% und liquide Mitteln 5%.
Michael Valentine, Senior Investment Consultant bei Willis Towers Watson, Schweiz, sagte: "Wir glauben, dass eine der grössten Herausforderungen für Schweizer Pensionskassen, die gleichzeitig auch Chancen bietet, die effektive Verwaltung (im breiten Sinne) ihrer Vermögenswerte ist. Es ist klar, dass der unaufhaltsame 'ESG-Zug' an Fahrt aufnimmt, insbesondere beschleunigt durch enorme, globale Anstrengungen, und den Weg zu Netto-Null-Emissionen einschlägt. Es ist dieser Fokus auf Nachhaltigkeit, der die Vorsorgebranche in den kommenden Jahrzehnten tatsächlich prägen wird. Es wird eine massive Umschichtung von Kapital erwartet, da die Investmentwelt einen fundamentalen Wandel durchmacht, um solche «extra-finanziellen» Aspekte in ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen."
Marisa Hall, Co-Leiterin des Thinking Ahead Institute, sagte: "In einem sehr turbulenten Jahr wuchsen die Pensionskassen auch 2020 stark, gestützt durch anhaltende, jahrzehntelange Themen wie die Rotation von Aktien zu Alternativen und das Wachstum von DC (Beitragsprimat, oder 1e Pläne in der Schweiz), das jetzt das dominierende globale Vorsorgemodell ist. Dies zeichnet das Bild einer widerstandsfähigen Branche, die sich in guter Verfassung befindet und relativ gut aufgestellt ist, um die Auswirkungen - wirtschaftlicher und anderer Art - der anhaltenden Pandemie zu überstehen. Das ist eine gute Nachricht für Milliarden von Sparern auf der ganzen Welt. Dies sollte jedoch nicht über die wachsenden Herausforderungen hinwegtäuschen, mit denen die Entscheidungsträger konfrontiert sind, insbesondere wenn es darum geht, die Bedürfnisse und Wünsche breiterer Stakeholder-Gruppen anzusprechen und gleichzeitig weiterhin finanzielle Sicherheit für ihre Pensionskassenmitglieder zu bieten.
Das Thinking Ahead Institute ist eine globale gemeinnützige Mitgliedsorganisation, die in der Anlagewelt einen Wandel zugunsten der Sparer herbeiführen will. Zu den Mitgliedern des Institute gehören Asset Owner, Investmentmanager und andere Gruppen, die motiviert sind, die Branche zum Wohl der Sparer weltweit zu beeinflussen. Die Organisation ging aus der Thinking Ahead Group von Willis Towers Watson Investments hervor.