ZÜRICH, 17 März 2022 — Mehr als sieben von zehn Schweizer Unternehmen (72 %) erwarten in diesem Jahr Probleme bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter*innen. Dies sind mehr als doppelt so viel wie 2020, als 29% vermeldeten, Probleme zu haben. Dies zeigt eine Studie von WTW (ehemals Willis Towers Watson), einem führenden globalen Beratungsunternehmen. Fünf von zehn Unternehmen (48 %) glauben ausserdem, dass es in diesem Jahr schwierig sein wird, ihre Mitarbeiter*innen zu halten - ein deutlicher Anstieg gegenüber 17 % im Jahr 2020.
Die Ergebnisse der Studie "Reimagining Work and Rewards Survey" von WTW zeigen, dass die Probleme besonders akut sind, wenn es um digitale Aufgaben geht. 95 % der Befragten haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter*innen mit Fähigkeiten wie Cybersicherheit, Datenanalyse und UX anzuwerben oder zu halten. Mehr als die Hälfte (57 %) gibt an, dass sie Probleme mit dem Arbeitskräfteangebot für Vertriebsaufgaben haben.
Die Umwälzungen durch die Pandemie haben die Arbeitsweise der Unternehmen stark verändert. Während ein Viertel (29 %) glaubt, dass sie bis zum zweiten Quartal dieses Jahres ihre "neue Normalität" bei den Arbeitsabläufen erreichen werden, gehen 14 % davon aus, dass sich die Lage erst 2023 oder später beruhigen wird.
“Unternehmen aller Branchen stehen unter erheblichem Druck, sich an ein neues Geschäftsumfeld und tiefgreifende Veränderungen in der Belegschaft anzupassen.”
Chloé Karam | Director Employee Experience Consulting, Schweiz
Chloé Karam, Director Employee Experience Consulting bei WTW, sagt: "Unternehmen aller Branchen stehen unter erheblichem Druck, sich an ein neues Geschäftsumfeld und tiefgreifende Veränderungen in der Belegschaft anzupassen. Es gibt derzeit keine grössere Herausforderung als die Einstellung und Bindung von Mitarbeiter*innen. Leider zeigen die jüngsten Umfrageergebnisse, dass die Unternehmen der Meinung sind, dass sich die Situation verschlechtern wird, insbesondere für Mitarbeiter*innen mit digitalen Fähigkeiten."
Nur 12 % der Schweizer Unternehmen haben ihr Gesamtvergütungsangebot klar von dem ihrer Konkurrenten abgegrenzt. 40 % kommunizieren ihre Gesamtvergütungsstrategie effektiv an ihre eigenen Mitarbeiter*innen, damit diese das gesamte Angebot verstehen und schätzen.
“In diesem äusserst wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt ist es wichtig, sich als Unternehmen zu profilieren.”
Marco Schmid,
Associate Director Work & Rewards, Schweiz
Die Umfrage hat auch gezeigt, dass leistungsstarke Unternehmen eher dazu neigen, ihre Gesamtvergütungsphilosophie neu auszurichten, die sich auf Vergütung, Sozialleistungen, Karriere und Wohlbefinden erstreckt. Viele wollen den Schwerpunkt stärker auf die Unterstützung der Mitarbeiter*innen bei der Entwicklung ihrer Karriere innerhalb des Unternehmens legen.
Marco Schmid, Associate Director Work & Rewards bei WTW, sagt: "In diesem äusserst wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt ist es wichtig, sich als Unternehmen zu profilieren. Die Differenzierung des gesamten Vergütungsangebots ist eine Möglichkeit, dies zu erreichen. Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur die Frage 'Wie viel sollten wir zahlen? ', sondern 'Wie sollten wir unsere Mitarbeiter*innen belohnen? ' Dazu gehört auch eine stärkere Konzentration auf nicht-finanzielle Elemente wie die berufliche Weiterentwicklung."
Stewart Dyer, Director Work & Rewards bei WTW, fügt hinzu: "Die grosse Resignation ist in vollem Gange, aber die Unternehmen können konkrete Massnahmen ergreifen, um den Wettlauf um Talente zu gewinnen. Dazu gehören die Erschliessung neuer Talentquellen, die Umschulung und Höherqualifizierung, die Optimierung der Arbeitsplatzgestaltung, die Neuausrichtung der Gesamtvergütungsstrategie und die Bereitstellung einer solideren Karriereerfahrung für Mitarbeiter*innen."
“Die grosse Resignation ist in vollem Gange, aber die Unternehmen können konkrete Massnahmen ergreifen, um den Wettlauf um Talente zu gewinnen.”
Stewart Dyer | Director Work & Rewards, Schweiz
Um Unternehmen voranzubringen, empfiehlt WTW den Unternehmensleitern:
Bei der Umsetzung der beiden strategischen Leitlinien sollten sich die Verantwortlichen auf Folgendes konzentrieren:
An der Umfrage Reimagining Work and Rewards 2021 – 2022, die zwischen dem 28. Oktober und dem 10. Dezember 2021 durchgeführt wurde, nahmen weltweit insgesamt 1650 Arbeitgeber teil, darunter 25 aus der Schweiz. Die Befragten beschäftigen 11,9 Millionen Mitarbeitende.