Mit Hauptinhalt fortfahren
main content, press tab to continue
Pressemitteilung

Aussergewöhnlich gutes Anlagejahr 2021 für die Vorsorgepläne von Schweizer Unternehmen im In- und Ausland, Deckungsgrade stark gestiegen

Pension Risk Studie zum Deckungsgrad der SLI-Unternehmen

11. Juli 2022

N/A
N/A

ZÜRICH, 11. Juli 2022 – Nach einem ausserordentlich guten Anlagejahr steigt der durchschnittliche Deckungsgrad der Vorsorgeverpflichtungen gegenüber dem Vorjahr um 8%. Die Entwicklung der Anlagemärkte im ersten Halbjahr 2022 ist allerdings besorgniserregend. Gestiegene Diskontsätze reduzieren jedoch auch die Vorsorgeverpflichtungen.

Die international ausgerichtete Studie von WTW analysiert seit 2010 bei den 30 führenden SLI-Unternehmen in der Schweiz die Deckungssituation der Vorsorgeverpflichtungen in den Bilanzen sämtlicher leistungsorientierter Vorsorgepläne gemäss den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS und US-GAAP inner- und ausserhalb der Schweiz.

«Seit über einem Jahrzehnt beobachten wir Jahr für Jahr die Märkte und prüfen die Auswirkungen auf die Vorsorgeverpflichtungen der Schweizer Unternehmen. Wichtige Einflussfaktoren sind die Kapitalmärkte, aber auch das Plandesign.  Die berufliche Vorsorge ist dabei nicht nur für Arbeitgeber, sondern gerade auch für  Arbeitnehmer ein wichtiges Thema. Dies gilt für Beschäftigte Schweizer Unternehmen im In- und Ausland. », erläutert Stephan Wildner, Head of Switzerland bei WTW in Zürich.

«

Seit über einem Jahrzehnt beobachten wir Jahr für Jahr die Märkte und prüfen die Auswirkungen auf die Vorsorgeverpflichtungen der Schweizer Unternehmen.»

Stephan Wildner | Leiter WTW Schweiz

Planvermögen und Deckungsgrad steigt

Im Vergleich zum Vorjahr sind 2021 die Vorsorgeverpflichtungen der analysierten SLI-Unternehmen um CHF 7.8 Mrd. gesunken (-3.7%). Im gleichen Zeitraum stieg das Planvermögen um CHF 9.4 Mrd. (+4.8%). Der durchschnittliche Deckungsgrad, bei welchem alle Unternehmen gleichgewichtet werden, stieg ebenfalls deutlich von 84% auf 92% (2020 vs. 2021). 

Nachdem 2021 ein insgesamt überaus positives Börsenjahr war, werden die Aktienmärkte im ersten Halbjahr 2022 durch stark ansteigende Zinsen und den Ukrainekrieg zurückgeworfen. «Der lange erwartete Anstieg der Inflation ist nun eingetroffen und erste Zinserhöhungen der Zentralbanken zu deren Bekämpfung sind in Europa und der Schweiz bereits erfolgt. Zusammen mit einem befürchteten Einbruch der Realwirtschaft wird dies weitere Verwerfungen an den Finanzmärkten nach sich ziehen. Andererseits bewirken deutlich höhere Diskontsätze bereits eine Abnahme der Vorsorgeverpflichtung», betont Christian Heiniger, Pensionskassenexperte und Senior Director bei WTW in Zürich.

Finanzierungsbedarf Vorsorgepläne sinkt

Zwischen Ende 2021 und Mai 2022 sind die Diskontsätze in der Schweiz bereits um rund 1.5% gestiegen. Bei einer typischen Duration der Vorsorgeverpflichtungen von 15 Jahren bewirkt dies einen Rückgang der Verpflichtungen von gut 20%. Deshalb und wegen der in verschiedenen Ländern zu beobachtenden Verlangsamung der Zunahme der Lebenserwartung ist es trotz der immer stärker werdenden Rentnerbelastung möglich, dass der Finanzierungsbedarf der Vorsorgepläne sich mittelfristig weniger stark erhöhen wird als bisher befürchtet. «Diese positiven Entwicklungen sollten uns bei den schlechten Anlageergebnissen der letzten Monate nicht unvorsichtig werden lassen. Es bleibt wichtig, entlastende Massnahmen in Betracht zu ziehen, um jederzeit flexibel und aus eigener Kraft auf unerwartete Krisen reagieren zu können», sagt Christian Heiniger.

«Die Einführung von 1e-Plänen oder die Anpassung der Leistungsparameter sowie der Finanzierung helfen weiterhin, die Verpflichtungen zu stabilisieren. Die Optimierung der Anlagestrategie im Zusammenspiel mit den Verpflichtungen kann im Rahmen einer Asset Liability Management Studie dazu dienen, die erwarteten Vermögenserträge bei gleichbleibendem Risiko zu erhöhen. Damit können bessere Bedingungen sowohl für die Arbeitnehmenden als auch für die Arbeitgeberin geschaffen werden, um die kommenden Herausforderungen zu meistern», ergänzt Heiniger.

«

Die Einführung von 1e-Plänen oder die Anpassung der Leistungsparameter sowie der Finanzierung helfen weiterhin, die Verpflichtungen zu stabilisieren.»

Christian Heiniger | Pensionskassenexperte und Senior Director WTW Schweiz

Deutlich höhere Deckungsgrade auch in den USA und in Deutschland

Der durchschnittliche Deckungsgrad in (US-)Unternehmen, zusammengefasst im WTW Pension 100 Index, ist von 89% auf 97% gestiegen (jeweils 2020 vs. 2021). Damit entwickelten sich die Pläne in der Schweiz (84% vs. 92%) im Gleichschritt mit den US-Plänen, allerdings auf tieferem Niveau. Der Deckungsgrad der DAX-Unternehmen verzeichnete ebenfalls eine deutliche Steigerung von 65% auf 72%.

Hintergrundinformationen zur Studie

Die Pension Risk Studie von WTW untersucht die Vorsorgeverpflichtungen sowie die Höhe und Entwicklung des Vorsorgeaufwands der Unternehmen des Swiss Leader Index (SLI). Dieser Index setzt sich aus den 20 SMI-Unternehmen und den zehn grössten Werten der 30 SMI Mid Cap Titel zusammen. Der SLI enthält damit die 30 wichtigsten Werte des Schweizer Aktienmarkts und umfasst die führenden börsenkotierten Unternehmen des Landes.

WTW hat 2021 die offengelegten Verpflichtungen aus der beruflichen Vorsorge der SMI- und SLI-Firmen gemäss den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS und US GAAP analysiert. Die Ergebnisse unterscheiden sich daher grundlegend von den Daten, wie sie schweizerische Vorsorgeeinrichtungen nach Swiss GAAP FER26 publizieren.

Ziel der Pension Risk Studie von WTW ist es, einen Überblick über die Situation von Schweizer Unternehmen zu gewinnen und damit eine fundierte Grundlage für die Ausarbeitung von spezifischen Massnahmen für einzelne Unternehmen zu schaffen.

Related content tags, list of links Pressemitteilung Schweiz
Contact us