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Artikel | HR Perspectives

Hybrides Arbeiten braucht Umdenken und Kulturwandel

30. April 2021

Agiles, flexibles Arbeiten steht nicht nur für effiziente und optimierte Abläufe und mehr Engagement. Flexible Arbeitsmodelle sichern auch den Geschäftserfolg.
Work Transformation|Employee Experience|Ukupne nagrade
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Arbeiten im Homeoffice hat Konjunktur

Während das Homeoffice zunächst eine vorübergehende Lösung zu sein schien, wollen jetzt viele Organisationen permanente hybride Arbeitsmodelle standardmäßig einführen. Auch in Deutschland trauen sich einige Schwergewichte jetzt wesentlich mehr zu. Nach Siemens und Bayer setzt etwa auch PepsiCo in Zukunft auf ein hybrides Arbeitsmodell, um noch produktiver zu werden.

Hybrides Arbeiten als Kombination aus mobilem, halbmobilem und bürobasiertem Arbeiten unterscheidet sich von anderen flexiblen Arbeitsmodellen dadurch, dass beim hybriden Arbeiten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Wahl haben, wie, wann und, ganz wesentlich, wo sie am besten arbeiten. So können Berufs- und Privatleben besser in Einklang gebracht werden – auch das macht diese Modelle so beliebt: Eine Studie von Willis Towers Watson* zeigt, „dass Unternehmen erwarten, dass der Anteil an Vollzeitmitarbeitern im Homeoffice in drei Jahren achtmal so hoch wie 2018 sein wird“.

Die Voraussetzungen müssen stimmen

Wie das hybride Arbeiten in Unternehmen geregelt und umgesetzt wird, hat massiven Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Denn mit effizienten und effektiven hybriden Arbeitsmodellen schaffen Unternehmen einen Rahmen, in dem ihre Mitarbeiter ihr Bestes geben und den Erfolg des Unternehmens vorantreiben können

Für hybrides Arbeiten und virtuelle Teamarbeit müssen allerdings geeignete technische, organisatorische und personelle Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Motivation und Produktivität der Mitarbeiter hoch bleiben. Dabei sollte auch den Bedenken der Mitarbeiter begegnet werden – dazu gehören soziale Isolation, Stress und die Angst, den Anschluss bzw. Karrierechancen zu verlieren. Hybrides Arbeiten erfordert deshalb oft ein Umdenken und einen Kulturwandel.

Vertrauen entscheidet

Hybrides Arbeiten braucht neben einer Vertrauenskultur, die auf Fairness basiert, transparente Prozesse und Regeln, die das hybride Miteinander strukturieren. Mit-arbeiter müssen dabei das Gefühl haben, dass sie das Vertrauen genießen, ihre Arbeit im gegebenen Rahmen bestmöglich zu gestalten.

Und die Führungskräfte müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Mitarbeiter ihr Arbeitspensum selbstständig erledigen und einen Mangel an physischem, psychi-schem und sozialem Wohlbefinden offen ansprechen. Dabei kommt es auf neue Führungsstile an – klassische transaktionale Führung eignet sich nicht als Instrument zur Führung virtueller Teams auf Distanz. In einem hybriden Arbeitskontext müssen Führungskräfte die Motivation, Eigenverantwortung und Selbstorganisation ihrer Teams steigern und alle Aufgaben transparent delegieren und virtuell managen.

Hybrides Arbeiten ist herausfordernd

Hybrides Arbeiten braucht neue digitale Tools, Kommunikationslösungen und eine geeignete technische Infrastruktur, um miteinander in Verbindung zu bleiben sowie einen reibungslosen Informationsfluss und Wissenstransfer zu sichern. Die Produktivität darf nicht beeinträchtigt werden, wenn Koordination und Abstimmung (zumindest anfangs) mehr Zeit Kosten. Die neuen Technologien erfordern dabei auch neue digitale Kompetenzen der Mitarbeiter. Zudem sollte jedem Team-Mitglied das Gefühl gegeben werden, dazuzugehören.

Eigenverantwortung, Selbstkompetenz, virtuelle Vernetzung und Autonomie der Mitarbeiter gewinnen dabei an Bedeutung. Doch die neue Flexibilität ist nicht ohne Tücken: Im Homeoffice kommt es auf mehr Motivation, ein besseres Zeitmanagement und mehr Selbstständigkeit an. Wer hybrid im privaten Umfeld arbeitet, läuft auch oft Gefahr, keine klaren Grenzen zu ziehen – weder anderen gegenüber noch für sich selbst. Gerade das Arbeiten im Homeoffice braucht einen definierten Feierabend. Klare Arbeitszeiten müssen eingefordert und respektiert werden.

Die gewonnene Flexibilität ist für alle vorteilhaft

Wichtig ist auch, für Chancengleichheit und Inklusion zu sorgen – gerade auch in Sachen Karriere. Dazu muss glaubhaft das Vorurteil beseitigt werden, dass Mitarbeiter im Homeoffice benachteiligt sind und übersehen werden. In Bezug auf Learning & Development (L&D) muss dabei sichergestellt werden, dass kontinuierliches Lernen in die Arbeitsabläufe integriert und für die Mitarbeiter leicht zugänglich ist.

Insgesamt prägt das hybride Arbeiten die Kultur, die Zusammenarbeit und die gemeinsam geleistete Wertschöpfung; es wirkt sich dabei auch auf die Jobarchitektur sowie auf die Vergütungs- und Benefitsprogramme aus. Von der gewonnenen Flexi-bilität profitieren nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Unternehmen: Hybrides Arbeiten gibt ihnen die Agilität, die sie gerade für innovative Geschäftsmodelle brauchen.

* Willis Towers Watson – Flexible Work and Rewards Study2021: Design and Budget Priorities.

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