Die Inflationsrate ist in Deutschland nach wie vor hoch. Seit dem Überfall der Ukraine durch Russland im Februar 2022 haben sich Lieferengpässe und der Anstieg der Energiepreise weiter verschärft. Viele Notenbanken halten die hohe Inflation (anders als Ende 2021) nicht mehr für temporär und reagieren mit teils drastischen Leitzinserhöhungen.
In der Folge stieg der Rechnungszins bereits im ersten Halbjahr 2022 um ca. 220 Basispunkte. Dies stellt eine beispiellose Änderungsrate seit Bestehen der internationalen Standards zur Bewertung von Pensionsverpflichtungen dar.
Dieser Anstieg führt unmittelbar zu einem starken Rückgang der Pensionsverpflichtungen (– 28,6 Prozent, rund 118 Mrd. Euro im DAX und 23 Mrd. Euro im MDAX).
Dadurch erreicht der Ausfinanzierungsgrad trotz eines volatilen Kapitalmarkts ein Allzeithoch (+ 13,7 bzw. + 12,4 Prozentpunkte). Dies führt bei einigen Gesellschaften ggf. zu einer Überfinanzierung (Overfunding), da die Pensionsvermögen teilweise die Verpflichtungen übersteigen. Daher ist es sinnvoll, „Überschüsse“ im Blick zu behalten und insbesondere wegen der volatilen Kapitalmarktsituation die weitere Entwicklung zu beobachten.
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WTW GPFW Q2 2022 | .2 MB |