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Artikel | Benefits Perspectives

Betriebliche Krankenversicherung: hohe Wertschätzung durch erlebbaren Nutzen

Von Casimir von Moltke | 3. August 2022

Nicht nur Mitarbeitende, die hohe Zahnersatz-Zuzahlungen leisten müssen, werden den Nutzen einer bKV zu schätzen wissen. Auf welche Gestaltungsoptionen Unternehmen achten sollten.
Health and Benefits
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Das deutsche Sozial- und Krankenversicherungssystem ist weltweit anerkannt für hohe Standards und eine gute Gesundheitsabsicherung in allen Bereichen des sogenannten dualen Krankenversicherungssystems aus Gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV). Während zehn Prozent der Bevölkerung über die PKV abgesichert sind, sind knapp 90 Prozent Mitglieder in der GKV.

Leistungen der GKV: bedarfsgerecht, nicht mehr als notwendig

Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf eine Vielzahl von Leistungen. Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen ist im Sozialgesetzbuch (SGB V) geregelt. Danach haben Versicherte Anspruch auf eine ausreichende, bedarfsgerechte, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Wissenschaft entsprechende medizinische Krankenbehandlung.

Dazu gehören etwa die ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Behandlung, die Versorgung mit Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmitteln, die häusliche Krankenpflege, die Krankenhausbehandlung sowie die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation.

Im Klartext bedeutet das: Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten.

Hohe Zuzahlungspflichten bei einigen Leistungen

Für GKV-Versicherte fallen bekanntlich in einigen Bereichen teils sehr hohe Zuzahlungen an, die aus eigener Tasche zu begleichen sind. Die Zuzahlungspflicht besteht zum Beispiel bei stationärer Behandlung, Heil- und Hilfsmitteln, Arznei- und Verbandmitteln sowie bei Zahnersatzleistungen. Um entsprechende Risiken aus Leistungslücken abzudecken, können gesetzlich Versicherte private Zusatzversicherungen abschließen. Viele Menschen schieben dies jedoch auf die lange Bank, nicht zuletzt, weil die Leistungslücken der GKV nicht bekannt sind oder vernachlässigt werden.

Gesundheitsfürsorge und effektive Benefits-Gestaltung

Eine nachhaltige Benefits-Strategie zielt darauf ab, die verschiedenen Interessen gleichzeitig abzudecken: Das Interesse des Arbeitgebers an einem möglichst verkürzten Krankenstand, sowie das der Mitarbeitenden an umfassendem Gesundheitsschutz und einer Absicherung gegen hohe Gesundheitskosten. Daher sollte im Rahmen einer umfassenden Benefits-Strategie auch das Angebot einer betrieblichen Krankenzusatzversicherung geprüft werden. Arbeitgeber können somit nachhaltig dazu beitragen, ihre Mitarbeitenden für die eigene Gesundheitsabsicherung zu sensibilisieren und finanzielle Lücken zu schließen.

Mit dem Einsatz einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) bieten Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden Zugang zu einem Leistungsspektrum, das für Mitarbeitende in den ausgewählten Bereichen Privatpatientenstatus verschafft. Dank der vielfältigen Möglichkeiten, die Versicherer mit ihren bKV- Angeboten bereithalten, können Arbeitgeber die Gesundheitsabsicherung ihrer Mitarbeitenden flexibel an Anforderungen des Unternehmens und den Bedarf der Belegschaften anpassen.

Hoher erlebbarer Nutzen sorgt für große Wertschätzung

Eine hohe Wertschätzung des Benefits bKV lässt sich insbesondere dann erzielen, wenn sie für möglichst viele Mitarbeitende hohen Nutzen stiftet. Hohe Kosten kommen auf GKV-Versicherte insbesondere im Bereich Zahnersatz zu, sobald hochwertigere Leistungen als die Regelleistungen gefragt sind. Strebt der Arbeitgeber an, in der Gesundheitsabsicherung der Mitarbeitenden vor allem hohe finanzielle Lücken zu schließen, so können Zahnvorsorge- und Zahnersatz-Tarife geeignete Lösungen sein. In beiden Bereichen spüren die Mitarbeitenden den Nutzen der Zusatzleistung signifikant, denn Vorsorgeleistungen sowie Zahnleistungen werden in aller Regel häufig in Anspruch genommen. Neben der Übernahme der Versicherungsprämie durch den Arbeitgeber erleben Mitarbeitende einen weiteren finanziellen Nutzen, wenn sie Arztrechnungen beim Versicherer einreichen. Dies dürfte auch die Wertschätzung für den Arbeitgeber deutlich steigern.

Ebenso hohen finanziellen Nutzen für ihre Mitarbeitenden können Arbeitgeber über entsprechende Zusatzversicherungen im stationären Bereich erreichen. Der Benefit wird hier jedoch weniger ausgeprägt erlebbar sein, da Krankenhausbehandlungen seltener zum Tragen kommen als Vorsorge- oder Zahnbehandlungen. Ähnliches gilt auch für ambulante Angebote wie Heilpraktikerleistungen und Naturheilverfahren sowie Brille/Sehhilfen – sie sind durchaus sinnvoll, aber werden nicht von allen Mitarbeitenden gleichermaßen in Anspruch genommen.

Zwischenzeitlich ist von Versicherern mit der Einführung von Budget-Tarifen eine adäquate Lösung ins Spektrum der betrieblichen Krankenversicherung eingegangen, mit dem Arbeitgebende die verschiedenen Versorgungsbausteine mit einem Budgetpaket für ein Jahresbudget von Gesundheitsleistungen umfassend abdecken und absichern.

Bieten Arbeitgeber eine betriebliche Krankenversicherung – unabhängig von der Anzahl der eingeschlossenen Leistungen – an, profitieren Mitarbeitende von entscheidenden Vorteilen, die sie privat gar nicht oder nur zu höheren Kosten erwerben könnten. Wie bei der betrieblichen Altersvorsorge auch kommen hier die Vorteile einer kollektiven Absicherung über den Arbeitgeber gegenüber einer individuellen Einzellösung zum Tragen:

  • Aufnahme in Wunschtarife ohne Gesundheitsprüfung
  • Keine Wartezeiten: Versicherungsschutz ab dem ersten Tag
  • Einschluss von Vorerkrankungen und laufenden Behandlungen

Lohnenswert ist die Implementierung eines Gesundheits-Plans mittels betrieblicher Krankenversicherung (bKV) auch aus Arbeitgebersicht. Hier geht es nicht nur darum, nachhaltig in die Gesundheit der Mitarbeitenden zu investieren und ohne Gesundheitsprüfung Zugang zu besseren Gesundheitsleistungen zu bieten, was eine Verkürzung des Krankenstands sowie reduzierte Ausfallkosten nach sich ziehen dürfte. Eine bKV ist zudem kosteneffizient, da das Angebot einer Zusatzleistung über die Sachkostenpauschale lohnsteuer- und sozialabgabenfrei ist und so effektiver wirkt als eine reine Lohnerhöhung.

Ausblick

Mit der Investition in die bKV stellen Arbeitgeber ihr Benefits-Portfolio nachhaltig zukunftsfähig auf. Denn Unternehmen, die sich um die Gesundheitsabsicherung ihrer Mitarbeitenden kümmern, investieren in die Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaft und damit in die Produktivität des Unternehmens. Damit etabliert sich die bKV als relevanter Baustein in einem effektiven und zeitgemäßen Benefits-Portfolio, das auch die Attraktivität und die Wertschätzung des Arbeitgebers steigert.

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