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Artikel | Risk Perspectives

Aktuelle Krisen treiben Preise in die Höhe

Von Martina Delfs | 20. Oktober 2022

Durch massive Preissteigerungen für Materialien und technische Anlagen kann es zu Anhebungen der Beiträge bei den technischen Versicherungen kommen.
Casualty|Property Risk and Insurance Solutions
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Schadenkostenquote bleibt weiterhin positiv

Aufgrund der Klimakrise zeichnen immer weniger Versicherungsgesellschaften Kohleversicherungen. Hinzu kommt die aktuelle Energiekrise, die einen längeren Betrieb von Kohlekraftwerken erfordert als ursprünglich vorgesehen. Folglich stellt der Einkauf von Versicherungsschutz die Betreiber der Kraftwerke vor eine große Herausforderung.

Bedingt durch diese Krisen nimmt aber auch der Ausbau an erneuerbaren Energien, wie Windkraft­ und Photovoltaikanlagen an Fahrt auf, ebenso wie Investitionen in neue Techniken (beispielsweise Batteriespeichersysteme oder Wasserstoffproduktionsanlagen) und deren Absicherung über die Technischen Versicherungen. Dies führt zu Beitragsmehreinnahmen für die Risikoträger, so dass auch zukünftig von einer guten Schadenkostenquote auszugehen ist.

Im Jahr 2021 betrug die Schadenkostenquote laut GDV 85 Prozent – bei steigenden Einnahmen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro und Leistungen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro. Im Vergleich zu den Vorjahren ist sie demnach weiterhin als positiv zu bewerten, wodurch die Zeichnung von Technischen Versicherungen für die Versicherer unverändert attraktiv ist.

Beitragserhöhung trotz guter Schadenverläufe

Bei den Projektdeckungen (Bauleistung und Montage) geht die Beitragstendenz klar nach oben. Grund dafür sind die extremen Kostensteigerungen im Baugewerbe und die damit verbundene Erhöhung der Schadenregulierungszahlungen. Durch die massiven Preissteigerungen für Baumaterialien, deren starke Verknappung durch Lieferprobleme sowie den hohen Mangel an Bauhandwerkern können Unternehmen ihre Projekte teilweise nicht mehr umsetzen. Laufende Projekte werden sich in der Umsetzung stark verzögern und verteuern – damit einhergehend werden sich voraussichtlich auch die Versicherungsbeiträge erhöhen.

Aufgrund der Lieferengpässe sind bei den Betriebsunterbrechungsversicherungen unbedingt die Haftzeiten zu hinterfragen.

Durch die hohe Inflation ist bei den Maschinenversicherungen mit steigenden Reparaturkosten zu rechnen. Auch für neue technische Anlagen und Geräte kommt es bedingt durch Inflation und Produktionsengpässen zu erheblichen Preissteigerungen. Da die Versicherungswerte die Grundlage für die Beitragsbemessung sind, werden allein diese Preissteigerungen und die dadurch folgende Anpassung der Versicherungssummen zu Beitragserhöhungen führen – unabhängig vom Schadenverlauf.

Es ist aber weiterhin davon auszugehen, dass die Versicherer eine individuelle Betrachtung der Verträge vornehmen und schadenträchtige Verträge zur Sanierung anstehen. Bei guten Schadenverläufen sind stabile Beiträge oder sogar Reduzierungen möglich.

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