Die großen, auch internationalen Sachversicherer sind weiterhin stark daran interessiert, für den Ausgleich im Portfolio Real Estate Geschäft zu zeichnen. Neue Marktplayer, die teilweise keine internationalen Programme führen können, zeichnen sich mit Beobachtungsquoten in die Versicherungsverträge, sofern die Schadenquoten gut sind.
Die unzureichende Honorierung der Selbstbehalte seitens der Versicherer ist ein Grund dafür, dass viele Kunden aus dem Immobiliensegment weiterhin keine oder geringe Selbstbehalte vereinbaren. Außerdem nehmen Wettbewerber ohne internationale Programme Beobachtungsquoten in ihre Versicherungsverträge auf.
Die Real-Estate-Kunden müssen sich gezwungenermaßen intensiver mit Themen wie ESG, nachhaltiges Bauen, erneuerbare Energien auseinandersetzen, wobei die Sicht der Versicherer von den gesetzlichen Anforderungen zur Versicherbarkeit deutlich abweichen kann.
Sofern es sich nicht um ein klassisches Wohnportfolio handelt, müssen Real-Estate-Kunden ihre Strategie zur Marktdiversifikation weiterhin verfolgen. So gibt es kaum noch Portfolien ohne Logistik beziehungsweise anderen Betriebsarten. Daher wächst der Druck vom Versicherungsmarkt, bei diesen und nachhaltigen Risiken, zum Beispiel in Holzbauweise, die Anforderungen an den Brandschutz deutlich zu steigern. Der Einsatz brennbarer Dämmstoffe sowie Photovoltaikanlagen, E-Ladestationen und hybride Holzbauweise sind zusätzliche Risikoerhöhungen. Die Versicherer nehmen sowohl diese Umstände als auch die Inflationsentwicklung zum Anlass, die Aktualität ihrer Versicherungssummen an die Kunden zu bringen. Letztlich spielt dies jedoch bei institutionellen Anlegern, die regelmäßige Gutachten vorlegen, keine Rolle und Prämienforderungen aufgrund nicht aktueller, inflationärer Versicherungssummen sind obsolet.
Die Begleitung und Versicherung von Projektentwicklungen bezüglich Bauleistungs- / Constructions-Deckungen wird zukünftig eine signifikante Rolle spielen. Institutionelle Anleger, jedoch auch (städtische / private) Wohnungsbaugesellschaften, weichen aufgrund des harten Wettbewerbs immer mehr auf Neubauprojekte aus.
Haftpflichtversicherer fordern aufgrund der steigenden Inflation auch einen Anstieg der absoluten Versicherungsprämien: Vor allem bei schadenbelastenden Portfolios ist dieser Anstieg unumgänglich. Weiterhin sind am Markt ausreichend Kapazitäten vorhanden, um auch höhere Versicherungssummen abzudecken. Viele Versicherer fühlen sich außerdem in der Layer- / Exzedenten-Lösung wohl, gegebenenfalls auch in einer Beteiligung.
Die Versicherer werden den Druck auf die Kunden erhöhen: So werden sie den Ausbau von Brandschutzeinrichtungen (zum Beispiel Bau von Sprinklerredundanzen) verstärkt einfordern, Besichtigungen intensiver durchführen und entsprechende Brandschutzempfehlungen strikter nachhalten. Wegen des geringen Angebots an attraktiven „Bestandsimmobilien“ werden Projektierungen und der Neubau von Immobilien als Investitionsstrategie an Bedeutung gewinnen. Eine enge Begleitung durch Risiko- / Brandschutzingenieure des Maklers in Kooperation mit dem Versicherer ist zwingend notwendig. Diese Investitionen stehen im Konflikt mit der Profitabilität der Immobilie, sind aber langfristig unabdingbar.