MarktSpot 2023
Das vergangene Jahr und auch 2023 zwingen uns alle – Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – zum Umdenken: Wir erleben tiefgreifende Veränderungen, auf die wir wenig Einfluss haben. In der Regel können wir nur reagieren und uns vor den Folgen des Wandels bestmöglich schützen.
In der Unternehmenswelt bedeutet „Schutz“, dass wir die Risiken, die unseren Geschäftserfolg gefährden könnten, aufmerksam im Blick behalten: Nach wie vor sind wir anhaltender Cyber-Kriminalität ausgesetzt, Inflation und Störungen in den Lieferketten sind an der Tagesordnung. Massive Folgen bringt auch der Klimawandel mit sich – und Unternehmen müssen sich darüber hinaus fragen, ob und wie sie den ESG-Anforderungen gerecht werden können, die ihre Stakeholder an sie stellen.
An erster Stelle der Veränderung sehen wir allerdings die massive Zunahme (geo-)politischer Unsicherheiten, mit denen wir insbesondere seit dem vergangenen Jahr konfrontiert sind. Kriegshandlungen und Terrorismus sind nur zwei Beispiele, die Unternehmen teilweise erheblichen Schaden zufügen. Auch politische Unruhen und Proteste aller Art – beispielsweise gegen gestiegene Lebenshaltungskosten aufgrund von hohen Energiepreisen – treten immer häufiger auf und sind nicht mehr nur ein Problem in den Schwellenländern.
92% der befragten Unternehmen gaben an, im vergangenen Jahr von einem politischen Risiko betroffen gewesen zu sein.
Europäische Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass die politischen Rahmenbedingungen viele ihrer Standorte immer stärker bedrohen werden. Die Auswirkungen reichen von gestörten Lieferketten über geschwächte Demokratien und soziale Unruhen, bis hin zu Sachschäden und Sanktionen. Dies belegen auch unsere Studien: In unserem Political Risk Survey gaben 92 Prozent der befragten Unternehmen an, im vergangenen Jahr von einem politischen Risiko betroffen gewesen zu sein – vor drei Jahren waren es lediglich 35 Prozent.
Wir helfen Ihnen dabei, diese und andere Risiken nicht nur zu erkennen und zu beobachten, sondern Ihr Unternehmen resilient gegen mögliche Folgen zu machen – sei es durch präventive Maßnahmen oder aber durch Versicherung.
Unternehmen müssen erkennen, dass ein Risikotransfer über Versicherungen nicht mehr das alleinige Mittel der Absicherung darstellt. Die Lösungssuche ist heute deutlich vielschichtiger – wie auch die Risikolandschaft komplexer geworden ist. So führen häufigere und intensivere Naturkatastrophen dazu, dass Versicherer zurückhaltender werden und die bisher zur Verfügung gestellten Kapazitäten zunehmend einschränken.
Ähnlich ist die Situation im Cyber-Markt: Die Folgen eines großen Angriffs, beispielsweise auf Teile der kritischen Infrastruktur, sind derart schwer zu beziffern, dass sich der Markt hier zunehmend verhärtet. In der Folge müssen Unternehmen selbst stärker investieren: in höhere Prämien einerseits, in IT-Sicherheitsmaßnahmen andererseits. Über die Dynamik von Cyber-Risiken und die Pflichten von Gesetzgeber und Unternehmen informieren wir Sie eingehend im Heft.
Die Beispiele zeigen, dass Unternehmen künftig noch individueller ermitteln müssen, welchen Risiken sie ausgesetzt sind; und welches Konstrukt an Absicherungslösungen das richtige für sie ist. Die passende Kombination aus Prävention, Versicherung, Risikoeigentragung oder alternativen Transferwegen erfordert eine Professionalisierung des gesamten Risikoverständnisses. Die Grundlagen dafür sind: Daten.
Um Risiken zu ermitteln und professionell zu managen, stehen uns bereits umfangreiche Daten-Pools zur Verfügung. Wir können Bedrohungen für Unternehmen aller Branchen und Größen sowie in den verschiedensten Umgebungen quantifizieren und für Risikoverantwortliche transparent darstellen.
Für eine erfolgreiche Industrieversicherung der Zukunft ist aber auch die Automatisierung unverzichtbar. Lange haben wir die Vision verfolgt, dass alle Beteiligten auf einheitliche Daten über Unternehmen, Risikoanalysen sowie auf Daten von Drittanbietern zugreifen, kurz, auf die gleiche Informationsgrundlage. Nun stehen wir mit der globalen Einführung unserer „Broking Platform“ kurz vor der Realisierung dieser Vision. Unsere Plattform wird bereits in einigen Ländern genutzt. Wir bereiten sie derzeit auf die Marktgegebenheiten in Deutschland vor und gehen Anfang 2024 damit an den Start.
Sie sehen: Als Risikoberater und Versicherungsmakler tun wir mehr, als nur transaktionale Versicherungslösungen anzubieten. Wir helfen Ihnen, die Risiken Ihres Geschäfts in dem Umfeld, in dem Sie tätig sind, noch besser zu verstehen. So treffen Sie fundierte Entscheidungen über die Finanzierung und den Transfer aller klassischen, aber auch neu aufkommenden Risiken.
Olga-Losing-Malota, Head of Broking DACH bei WTW, über den Zeitplan, die Vorteile und warum jeder Marktteilnehmer seinen Beitrag zur automatisierten Risikoaustauschplattform leisten kann.
Der Klimawandel schreitet voran. Doch nicht alle Unternehmen sind sich der Risiken bewusst, die daraus für ihr Geschäft entstehen. Stakeholder aus Wirtschaft und Politik geben bereits die richtige Richtung vor.
Was können Unternehmen tun, um sich sowohl präventiv auf eine Katastrophe vorzubereiten als auch um adäquaten Versicherungsschutz im Hinblick auf Prämie und Konditionen zu erhalten?
Sach- und Ertragsausfallversicherer konfrontieren Unternehmen mit zahlreichen Hürden. Die Sanierungen zeigen Wirkung, wie die überwiegend positiven Schadenkostenquoten der Versicherer erkennen lassen.
Die zurückgehenden Auswirkungen der Krisen sorgen für Entspannungen bei den Preisen in den Technischen Versicherungen. Der Fokus ist auf die Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien gerichtet.
Die Haftpflichtversicherung ist keine „Allgefahrenversicherung“ mehr, sondern bietet zunehmend individuelle Lösungen an. Doch Unternehmen müssen die Gesamtversicherungssumme im Blick behalten.
Cyber und ESG beherrschen den deutschen D&O-Markt. Der Erneuerungsprozess 2024 ist durch einen hohen Wettbewerb und die Wachstumsambitionen der Versicherer geprägt.
Ransomware-Fälle und Cyberattacken auf digitale Lieferketten halten die Schadenquoten hoch. Auch Mittelständler sind von deutlich höheren Prämien und strengeren IT-Sicherheitsanforderungen betroffen.
Die Versicherer schränken den Umfang des Versicherungsschutzes weiter ein und lassen die Ausschluss-Klauseln für Russland und die Ukraine bestehen. Sie sind mit hohen Schäden einer Havarie konfrontiert.
Die Kfz-Versicherer rechnen auch für 2023 mit Verlusten. Noch halten sie sich mit Maßnahmen zurück, aber zum Renewal wird eine härtere Marktphase erwartet.
Der Anstieg von Unternehmensinsolvenzen setzt sich auch 2023 fort. Bei zunächst noch stabilen Kapazitäten ist mit einer weiteren Marktverhärtung in der Kreditversicherung zu rechnen.
Im aktuell unsicheren M&A-Umfeld zeigt sich der Markt im Jahresverlauf 2023 mit gutem Risikoappetit, dynamischem Wettbewerb und stellenweise leicht sinkenden Prämien.
Der Bedarf nach Rückversicherung steigt. Doch die Kapazitäten bei Rückversicherern sinken und Prämien werden teurer. Neue fakultative Marktteilnehmer können fehlende Kapazitäten kompensieren.
Der Kostendruck und Nachhaltigkeitsanforderungen in der Immobilienbranche nehmen kontinuierlich zu. In der Folge verzögern sich Investitionen oder fallen ganz aus.
Lieferengpässe sind vielfach Realität und Unwetterereignisse nehmen an Häufigkeit und Intensität zu. Wer die Folgen noch nicht spürt, wird es bald tun. Wie können Unternehmen damit umgehen?
Die Konditionen der Rückversicherer beeinflussen zunehmend das Erstversicherungsgeschäft, während Großschäden die Kosten in die Höhe treiben. Doch zumindest die Kapazitäten bleiben auf einem konstanten Niveau.
Die Haftpflicht-Renewals bringen Chemieunternehmen nur wenig Entlastung. Um sich dennoch ausreichend abzusichern, sollten Unternehmen eine Kombination aus mehreren Märkten erwägen und ihre Policen überprüfen. Die gute Nachricht: Entspannung ist in Sicht.
Auskunfteien bleiben ein wichtiger Standard, um das Ausfallrisiko von Kunden und Lieferanten zu reduzieren. Neue Kreditrisiken erfordern jedoch ein Umdenken – insbesondere im Umgang mit Daten.
Die große Insolvenzwelle blieb bislang zwar aus, dennoch ist mit einem weiteren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu rechnen. Der Bedarf an Versicherungslösungen in Krisensituationen wird steigen.
Das kommende Hinweisgeberschutzgesetz bedeutet für Unternehmen einen großen Aufwand. Doch es gibt eine einfache Lösung.
Lange waren die Anforderungen an Global Mobility klar. Jetzt wird der Ruf nach mehr Flexibilität und Gleichstellung der globalen Belegschaft lauter. Was bedeutet das für den Versicherungsschutz?
Die finanzielle Absicherung von Mitarbeitenden spielt eine immer größere Rolle für den Unternehmenserfolg. Gruppenlebensversicherungen (Group Life) bieten eine flexible Lösung für die gesamte Belegschaft.
Arbeitgeber legen bei der Ausrichtung ihrer Benefits-Strategie den Fokus auf die Trendthemen Health & Wellbeing. Die bKV bewährt sich dabei als versicherungsförmige Lösung.
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MarktSpot 2023 | 3.5 MB |