FRANKFURT AM MAIN, 12. Juli 2021 – Bezogen auf die Anzahl der Deals haben die weltweiten Fusions- und Übernahmeaktivitäten im zweiten Quartal 2021 einen historischen Höchststand erreicht: Mit insgesamt 278 Abschlüssen wurde der bisherige Rekord für ein zweites Quartal aus dem Jahr 2015 um mehr als 30 übertroffen. Die Zahlen deuten auf ein sehr starkes Jahr für den M&A-Markt hin. Das zeigt der Willis Towers Watson Quarterly Performance Deal Monitor (QDPM), der seit 2008 M&A-Aktivitäten weltweit analysiert.
„Dieser beispiellose Anstieg der Transaktionen folgt einer robusten Erholung des wirtschaftlichen Vertrauens: Unternehmen fokussieren sich nun wieder darauf, sich angesichts einer Post-COVID-Welt und eines umfassenden technologischen Wandels neu auszurichten“, sagt Martin Theo Carbon, Koordinator der M&A-Aktivitäten bei Willis Towers Watson Deutschland. Basierend auf der Aktienkursentwicklung übertrafen Käufer im zweiten Quartal 2021 den breiteren Markt um +2,1 Prozentpunkte für Deals im Wert von über 100 Millionen US-Dollar. Damit wird das erste Mal seit 2017 zwei Quartale in Folge eine Outperformance erzielt, zeigen die Daten des QDPM. In der einjährigen rollierenden Periode übertrafen die Käufer den M&A-Index um +3,2 Prozentpunkte nach einem schon sehr starken ersten Quartal.
„Wir erleben aktuell eine besonders intensive Zeit. In fast allen Sektoren befindet sich der M&A-Markt im vollen Erholungsmodus. Angetrieben von hohen Cash-Beständen stehen viele Unternehmen unter dem Druck, sich als Reaktion auf die Pandemie neu zu organisieren. Auch unsere M&A Expertinnen und Experten in Deutschland sind derzeit voll ausgelastet. Wir können diesen außerordentlichen Ausschlag also auch für den deutschen Markt bestätigen“, erläutert Carbon.
Bedenken, dass eine ansteigende Inflation und Zinserhöhung zu einem Ende des Booms für Fusionen und Übernahmen führen könnten, teilt Carbon nicht. „Die aktuelle Hektik der Aktivitäten, angetrieben durch die Marktdynamik, wird den Deal-Flow in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 vermutlich aufrechterhalten oder sogar beschleunigen. Es besteht weiter ein starker Druck, Kapital einzusetzen und weitere technologische Fähigkeiten zu erwerben.“
Die Daten, die in Zusammenarbeit mit dem M&A Research Center von The Business School (ehemals Cass Business School) erhoben wurden zeigen, dass der Anstieg der Deal-Anzahl sowie die verbesserte Leistung hauptsächlich auf Aktivitäten in Nordamerika und Europa zurückgehen. In Asien sind die Abschlüsse im Vergleich zu 2020 erneut gesunken.
Käufern aus Europa gelingt es, das hohe Niveau zu halten und auszubauen. Der regionale Index wurde um +6,4 Prozentpunkte übertroffen. Dabei kam es zu einem Aktivitätsschub im zweiten Quartal 2021 und insgesamt 59 abgeschlossenen Transaktionen – ebenfalls ein Rekord für ein zweites Quartal in Europa. Großbritannien bleibt eindeutig ein attraktives M&A-Ziel für internationale Käufer, die unbeeindruckt von Brexit und einer starken FTSE 100-Performance weiterhin Interesse am Kauf britischer Unternehmen zeigen.
Im Gegensatz dazu blieben die Käufer aus dem asiatisch-pazifischen Raum um -0,7 Prozentpunkte hinter ihrem regionalen Index zurück. Im zweiten Quartal 2021 wurden nur 32 Transaktionen abgeschlossen. Dies bildet den niedrigsten Wert seit 2014. China schloss die geringste Anzahl von Transaktionen seit 2013 ab.
Der Willis Towers Watson Quarterly Performance Deal Monitor zeigt, dass die gesamte erste Jahreshälfte 2021 mit 484 abgeschlossenen Transaktionen und 58 Prozent mehr Abschlüssen als im Vorjahreszeitraum (307 Deals) ebenfalls eine Rekordperiode darstellt.
„Unternehmen drücken als Reaktion auf die Pandemie den Reset-Knopf. Sie restrukturieren sich, um Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Kosten zu senken und sich für zukünftiges Wachstum strategisch neu zu positionieren. Hierdurch werden bereits bestehende Trends wie die digitale Transformation und Veränderungen im Verbraucherverhalten effektiv beschleunigt“, sagt Martin Theo Carbon. „Die Zeit nach der Pandemie wird wieder von einem Blick auf die Thematik der Dekarbonisierung geprägt sein. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten ist dies vielleicht der größte globale Disruptor da sich immer mehr Unternehmen zu einer umfassenden Transformation von Geschäfts- und Betriebsmodellen verpflichten, um aggressive Netto-Null-Ziele zu erreichen. In der Folge werden Fusionen und Übernahmen eine entscheidende Rolle bei diesem Übergang zu einem niedrigen CO2-Ausstoß spielen.“
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