Die Fakten müssen auf den Tisch
Bei Transaktionen geht es um die Zukunft von Unternehmen und deren Mitarbeitenden. Es geht also um Verantwortung. Personen mit Entscheidungsverantwortung können dem nur gerecht werden, wenn sie die Chancen und Risiken eines Deals mit der gebührenden Sorgfalt abwägen.
Materielle Themen bei personalwirtschaftlichen Risiken sind vielfältig und stellen meist einen nicht vernachlässigbaren Anteil der Kosten dar:
- Laufende Aufwendungen für Vergütung, Nebenleistungen und andere Personalprogramme sind meist einer der größten und nicht selten sogar der größte Kostenblock eines Unternehmens.
- Rückstellungen und Verbindlichkeiten im Rahmen von Pensionsplänen und langfristigen Vergütungsplänen haben oft ein signifikantes finanzwirtschaftliches Gewicht.
- Abfindungen und Change-in control-Regelungen können zu hohen Kosten führen.
- Eine neue Business-Strategie kann nur mit dem richtigen Top-Management, geeigneten Führungskräften und der notwendigen Expertise „auf die Straße gebracht“ werden.
- Und zwei Teams werden nur dann zu einem noch besseren Team, wenn sie kulturell zusammenpassen.
Jeder Deal hat also eine hohe finanzielle Komponente und dreht sich um Menschen, die aus den Chancen eines Deals handfeste Erfolge machen müssen.
Kann eine Transaktion halten, was sie verspricht?
Zufall und Unklarheiten sollten generell keine Chance haben. HR ist deshalb gefordert, die finanziellen Konsequenzen, personalstrategischen Fragen und kulturellen Herausforderungen eines Deals in den Blick zu nehmen.
Dies sollte schon in der Due-Diligence-Phase geschehen. Denn nur dann wird rechtzeitig transparent, ob ein Deal aus personalwirtschaftlicher Sicht halten kann, was er verspricht, ob ein geforderter Kaufpreis den personalwirtschaftlichen Kosten und Verbindlichkeiten ausreichend Rechnung trägt und was zu tun ist, um aus den Risiken eines strategisch gewollten Deals echte Chancen zu machen.
Dafür kann es zu spät sein, wenn HR nicht von Anfang an mit am Tisch sitzt. Deshalb ist es bedenklich, dass nur etwa ein Drittel der Personalbereiche bereits in der Due-Diligence-Phase „stark beteiligt“ wird. Die große Mehrheit läuft also Gefahr, sich auf ein unkalkulierbares Abenteuer einzulassen.
Nicht genau hinsehen, sondern sehr genau
Ob ein geforderter Kaufpreis kaufmännisch sinnvoll ist, wird nicht selten durch die langfristigen Pensionsverpflichtungen bestimmt. Ihre Höhe kann einem großen Teil des Wertes eines Übernahmekandidaten entsprechen. Sie wirken sich substanziell auf die wirtschaftliche Seite eines Deals aus.
Nicht selten liegen die Einschätzungen der beiden Parteien, wie diese Verpflichtungen zu bewerten sind, markant auseinander. Unternehmen überlassen es dabei meist dem Finanzbereich oder Wirtschaftsprüfern, die Pensionsverpflichtungen und Rückstellungen zu bewerten.
Der springende Punkt: Beachtet werden dann lediglich diejenigen Größen, die in der Bilanz ausgewiesen sind. Nicht selten ist das Bild der Bilanz unvollständig und gerade die nicht gezeigten Verpflichtungen können dann später mit Wucht durchschlagen.
Auch was die Bilanz verschweigt, ist wichtig
Was generell nicht in der Bilanz ausgewiesen wird, sind die Beträge, die fortlaufend an eine Pensionskasse überwiesen werden müssen. Wer hier genau berechnen will, welche Belastungen auf ihn zukommen, muss weit über den Tellerrand bilanzieller Kennzahlen hinaussehen und das große Ganze mit fundierter Expertise betrachten.
Insgesamt können die Verpflichtungen so hoch sein, dass sie einen Deal in seiner angedachten Form als zweifelhaft erscheinen lassen. Hier ist echte „Detektivarbeit“ gefragt. Im Fall großer Pensionspläne kann nur auf deren Basis wirklich entschieden werden, ob der Kaufvertrag bzw. der Kaufpreis angepasst werden sollte oder ob von einem Deal sogar besser Abstand genommen wird.
Risiken und Chancen erkennen
Unsere Teams machen für Sie alle Risiken und Chancen eines Deals transparent – auch in Bezug auf Kosten und Nutzen personalwirtschaftlicher Programme, auf die Bewertung aller Verbindlichkeiten und Rückstellungen im Rahmen von Pensionsplänen und auf die Prüfung von versicherungsbasierten Nebenleistungen wie Todesfall-, Invaliditäts-, Unfall- oder Krankenversicherungen.
Übrigens: Unsere Versicherungsfachleute können Ihnen nicht nur bei personalbezogenen Versicherungsthemen zur Seite stehen, sondern bei allen Fragen, die im Zuge eines Deals relevant sind – auch wenn es darum geht, den Deal als Ganzes zu versichern. Risiko-Management ist unser Geschäft!