Als führender Netzbetreiber und Partner von rund 50 Mio. Kunden gestaltet das Energieunternehmen E.ON heute eine CO2-freie Energiewelt. Weltweit setzen sich dafür 70.000 Mitarbeitende ein.
E.ON vollzog in den letzten Jahren eine spannende Entwicklung. Die Essener Konzerne E.ON und RWE haben sich im Zuge mehrerer gegenseitiger Transaktionen neu ausgerichtet. Unter anderem hat E.ON die von RWE abgespaltene Gesellschaft innogy und damit die Bereiche Netz und Vertrieb übernommen.
Allein in Deutschland gehören über 100 Konzerngesellschaften zu E.ON. Jede Gesellschaft hat eine eigene Versorgungslandschaft mit insgesamt weit über 100 verschiedenen Zusagen auf betriebliche Altersversorgung. Alle sind in der Regel über CTAs ausfinanziert; im Konzern gibt es mehrere Treuhandvertragsmodelle.
Dazu kommen weitere Durchführungswege, wie ein Pensionsfonds, Unterstützungskassen und Pensionskassen. Durch Mitarbeiterwechsel, Verschmelzungen und interne Restrukturierungen gibt es in den meisten Konzerngesellschaften mehrere Durchführungswege und Finanzierungsvehikel. Zudem sind durch die Integration von innogy auch Gesellschaften entstanden, die Strukturen aus beiden Vorgängerkonzernen beinhalten.
Die Herausforderungen für die betriebliche Altersversorgung waren deshalb groß: Es ging darum, Parallelstrukturen und Dienstleisterbeziehungen zu harmonisieren sowie Zusagen, Arbeitsbedingungen, Vehikel und Prozesse zu vereinheitlichen. Ein anspruchsvoller Prozess, die durch die Corona-bedingte Heimarbeit vieler Ansprechpartner noch zusätzlich erschwert wurde.
Zur Vereinheitlichung und Verschlankung gehörte es auch, für umfassende Themenfelder globale Dienstleister zu finden – etwa im Bereich der Kapitalanlage, für die Administration sowie für das Aktuariat. Insgesamt gab es nach der innogy-Übernahme im E.ON-Konzern vier Aktuare mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Strukturen und Prozessen. Das Projekt zur Auswahl eines neuen globalen Aktuars startete Anfang 2020.
Damit verbunden waren u.a. klare Anforderungen an die Governance. Immerhin verfügt E.ON über 20 Mrd. Euro Pension Assets und ein Verpflichtungsvolumen von mehr als 30 Mrd. Euro. Zusätzlich lag ein wichtiger Fokus auf den Themen Prozesssicherheit und Digitalisierung. Beides ist zur Gewährleistung eines geräuschlosen, zeitgerechten und qualitativ hochwertigen Jahresabschlussprozesses unerlässlich.
Wie ist E.ON bei der Auswahl des globalen Aktuars vorgegangen? E.ON hat ein bereichsübergreifendes Projekt aufgesetzt, das vom Pension Comittee des Konzerns gesteuert wurde. Beteiligt waren Vertreter aus den Bereichen Finance, HR, Accounting, Steuern und Einkauf.
Gemeinsam wurden die fachlichen Anforderungen definiert; dazu gehörten neben den genannten Punkten Governance und Prozesssicherheit auch die Themen aktuarielle Kompetenzen, IT-Sicherheit, Datenschutz, digitale Lösungen und Innovationskraft. Danach wurden die Ausschreibungs-Dokumente vorbereitet und verschickt.
Im Ergebnis wurde WTW als neuer, globaler Aktuar für den E.ON-Konzern ausgewählt; der Vertrag läuft seit Januar 2022. Überzeugt hat das WTW-Team vor allem mit einem fairen Pricing, einem überzeugenden und glaubwürdigen Übernahmeplan, einem schlüssigen Ansatz für die Digitalisierung aller Prozesse und Schnittstellen sowie mit lokalen Büros und Ansprechpartnern in allen für E.ON wesentlichen Ländern.
Entscheidend für den Erfolg waren vor allem drei Dinge: eine bereichsübergreifende kritische Diskussion des gesamten Vorhabens, eine umgehende Planung und Budgetierung des Projekts als integraler Teil der Post-Merger-Integration sowie ausreichend Zeit, um der Komplexität der Auswahl eines globalen Aktuars gerecht zu werden. Auch mit Blick auf das Aktuariat kann E.ON jetzt mit frischer Energie nach vorn gehen.