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Artikel

Covestro: Kapital schlägt Rente

Kunden-Workshop der bAV-Konferenz 2021

6. Dezember 2021

Was macht eine überzeugende Kapitalleistung aus? Ein durchdachtes Angebot, das intensiv kommuniziert wird.
Retirement
N/A

Ausgangslage: eine Pensionskasse mit Garantiezinsen

Covestro gehört zu den weltweit führenden Polymer-Unternehmen. Die innovativen Materiallösungen von Covestro kommen etwa in der Automobil- und Bauindustrie, der Elektro-/Elektronik-Branche sowie der Holz-, Möbel-, Sport- und Freizeitartikelindustrie zum Einsatz. In Deutschland arbeiten mehr als 7.600 Menschen an sechs Standorten für das Unternehmen.

Als sozial engagierter Arbeitgeber bietet Covestro seinen Mitarbeitern auch eine attraktive betriebliche Altersversorgung. Das Versorgungssystem sah bis 2005 so aus: In eine Pensionskasse mit Garantiezinsen wurde bis zur Beitragsbemessungsgrenze ein Arbeitgeberbeitrag und Arbeitnehmerbeitrag von zwei Prozent einbezahlt. Der Arbeitnehmerbeitrag wurde aus dem Netto finanziert
(„bAV-Riester“).

Oberhalb BBG wurde die Pensionskasse „virtuell“ über eine Direktzusage mit einem obligatorischen Arbeitgeberbeitrag in Höhe von sechs Prozent abgebildet. 
Die Mitarbeiter konnten sich mit einem freiwilligen Beitrag von bis zu neun Prozent beteiligen; dazu gab es in der gleichen Höhe einen Matching-Beitrag von Covestro.

Umfassende Handlungsempfehlungen

Um die bAV von Covestro im bleibenden Niedrigzinsumfeld und entsprechend sinkender Garantiezinsen in Pensionskassen zukunftssicher zu gestalten, wurden 2018 Gespräche zwischen Vorstand und Betriebsrat aufgenommen. Basis dafür war eine umfassende Benchmarkanalyse. Im Fokus standen dabei die Replacement Ratio, also die Höhe der Rente zum Rentenbeginn im Vergleich zum letzten Gehalt, die Finanzierungswege und die Leistungsarten.

Ein Projektteam hat folgende Handlungsempfehlungen entwickelt und im September 2019 dem Vorstand zur Genehmigung vorgestellt:

  • Erhöhung Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge von zwei auf drei Prozent bis BBG, oberhalb BBG keine Anpassung.

  • Umstellung auch bis BBG auf „Bruttoentgeltumwandlung“.

  • Kapital-/Ratenzahlung statt lebenslanger Rente: auf Grund niedriger Verrentungsfaktoren durch niedrige Garantiezinsen sind sehr lange Rentenbezugszeiten erforderlich, bis investierte Beiträge zurückfließen.

  • Als Durchführungsweg wird eine Wertpapierrückgedeckte Direktzusage bzw. ein CTA-Modell gewählt, um die Renditeerwartungen zu verbessern.

  • Eine Kapitalerhaltungsgarantie ersetzt den Garantiezins.

  • Alle Pensionskassenmitglieder erhalten ein Wechselangebot. Für alle Neueintritte gilt der neue „Pensionsplan2021“ seit dem 1. Januar 2021.

Trotz Corona-bedingter Arbeit im Homeoffice konnte das Projekt mit allen erforderlichen Verhandlungen, Implementierungen und Prozessanpassungen erfolgreich umgesetzt werden.

Ein CTA mit einem dynamischen Life-Cycle-Modell

Mit einer durchdachten Risikokomponente bietet der neue Plan eine gute Absicherung bei Tod oder Erwerbsminderung. Auch die Besonderheit des Tarifvertrags Einmalzahlungen und Altersvorsorge der Chemiebranche wurde elegant berücksichtigt. Zudem sieht der Plan in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Möglichkeit eines Stopps der Arbeitgeberbeiträge vor, ohne im Leistungsfall die Mitarbeiter zu benachteiligen.

Das Kapital des CTA wird in vier Themenfonds mit unterschiedlichen Anlageklassen angelegt. Covestro hat sich dabei für ein dynamisches Life-Cycle-Modell mit einem jährlichen Rebalancing entschieden, um das Ausmaß von Eventrisiken zu reduzieren.

Die administrativen Prozesse zwischen Entgeltabrechnung, Administrator, Accounting und CTA sind auch dank einer digitalen Plattform sehr effizient organisiert. Immerhin geht es darum, die Pläne von insgesamt zehn Legal Entities korrekt und zügig zu verwalten.

50 Prozent Wechselquote

Um die Mitarbeiter von einem Wechsel in die neue Welt zu überzeugen, bietet ihnen Covestro einen Rechner an, mit dem sie ihre jeweils zu erwartende Rente mit einer möglichen Kapitalleistung vergleichen können. Nach einem Wechsel können sie sich zudem über jedes Device über ihr aktuelles Guthaben und dessen mögliche Entwicklung auf einer neu gestalteten Website informieren. Und die Überzeugungsarbeit ist gelungen: Bisher sind 50 Prozent der Mitarbeiter in den „Pensionsplan2021“ gewechselt. Zu diesem Erfolg haben auch vielfältige Informations- und Kommunikationsangebote beigetragen – etwa schriftliche Wechselangebote, eine attraktive Broschüre, eine Hotline, Infomaterial im Intranet und 21 Online-Veranstaltungen, die nach Zielgruppen und Themen geclustert waren.

Ganz nach Wunsch

Letzten Endes müssen die Mitarbeiter selbst entscheiden, ob sie am Pensionsplan2021 teilnehmen: Schätze ich zum Beispiel eher die Sicherheit einer lebenslangen Rente und eines garantierten Zinses? Oder möchte ich lieber die Chancen des Kapitalmarkts nutzen und vom höheren Arbeitgeberbeitrag des neuen Pensionsplans profitieren? Möchte ich die Sicherheit einer lebenslangen Rente oder kümmere ich mich selbst um meine Finanzen? 

Ihr Kontakt


Dr. Stephan Wildner
Head of Switzerland
Director of Retirement Services Switzerland

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