Kunden-Workshop der bAV-Konferenz 2021
Der Klimawandel bedroht durch Dürren, steigende Meeresspiegel und extreme Weltereignisse wie Überschwemmungen und Stürme die Lebensbedingungen vieler Menschen. Gefährdet sind zudem Produktionsstätten, Liegenschaften und ganze Wertschöpfungs- und Lieferketten; die Kosten für entsprechende Schäden schlagen bereits jetzt in vielen Unternehmen kräftig zu Buche.
Doch auch die Transition in eine klimafreundliche Wirtschaft ist riskant: Führt unser Geschäftsmodell wirklich zu nachhaltigem Erflog? Setzen wir auf die richtigen Technologien? Wie reagieren unsere Kunden? Und sind wir bei allem auch regulatorisch auf der sicheren Seite?
Neben der Gefahr für Menschen und ganze Gesellschaften, geht es also um ein finanzielles Risiko, das auch jeden Kapitalgeber betrifft, der in Unternehmen investiert, welche Klimarisiken nicht adäquat berücksichtigen. Auch die Investitionen der Planvermögen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung sind davon nicht ausgenommen. Letzten Endes geht es hier um das Geld der Planteilnehmer.
Wie Unternehmen mit dem Thema Klimawandel bzw. Nachhaltigkeit umgehen, beeinflusst unmittelbar, wie sie und das in sie investierte Kapital bewertet werden. Bei der Anlage von Pensionsvermögen geht es deshalb um Risikomanagement. Weil sich Willis Towers Watson gut damit auskennt und auch weil wir uns unserer Verantwortung bewusst sind, werden wir die an uns voll delegierten Portfolien so ausgestalten, dass sie bis 2050 klimaneutral sind.
Wir sehen dies als einen ganzheitlichen Prozess, der weit über die Integration der ESG-Kriterien in den Kapitalanlageprozess hinausgeht. Aktuell spielen für uns drei Faktoren beim Thema Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage eine treibende Rolle:
Um ein Portfolio klimaneutral zu gestalten, braucht es einen Carbon Journey Plan, der festlegt, wie sich die CO2-Emissionen im Verhältnis zum investierten Kapital über die Jahre entwickeln sollen. Ein Ziel kann etwa sein, die CO2-Bilanz des Portfolios bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Ein solcher Plan ist ein gutes Steuerungsinstrument, um mit seinen Investments im grünen Bereich zu bleiben.
Die Herausforderung besteht darin, den Weg, den der Carbon Journey Plan vorgibt, erfolgreich zu beschreiten. Dazu bieten sich mehrere Möglichkeiten:
Diese Möglichkeiten sollten klug kombiniert genutzt werden. Wichtig ist dabei eine gute Selektion, um nicht Unternehmen aufzusitzen, die Green Washing betreiben. Bevor wir in einen Fonds investieren, prüfen wir deshalb genau, ob er sein CO2-Versprechen halten kann. In eine Investitionsidee können über 1.000 Research-Stunden einfließen. Das Rennen machen dabei oft Investitionsideen im Mid-Market-Segment, deren Chancen andere übersehen.
In den letzten Jahren hat Willis Towers Watson zum Beispiel in Energie aus Wasserkraft, in Solarparks und in die Aufforstung investiert. Spannend ist etwa auch unser Investment in einen Fonds, über den der Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in UK finanziert wird. Neben der britischen Regierung sind wir der größte Partner. Der staatliche Support führt zu einem überschaubaren Risiko. Gleichzeitig kann sich die Nettorendite von 15 Prozent durchaus sehen lassen.
Im Zuge des Klimawandels gewinnt das Thema Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage weiter an Bedeutung. Auch die Finanzierung von bAV-Plänen muss „grün“ werden. Dies fordern übrigens auch immer mehr Planteilnehmer, weil das Thema Nachhaltigkeit in der breiten Öffentlichkeit sehr präsent ist. Unternehmen, welche die Kapitalanlage in der bAV jetzt nachhaltig gestalten und dies auch aktiv kommunizieren, gewinnen damit also auch in den Augen der Mitarbeiter.