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Artikel | Risk Perspectives

Alles bleibt anders – Anforderungen an Global Mobility im Wandel

MarktSpot 2023

Von Harald Gruber und Ralf Mueller | 23. August 2023

Lange waren die Anforderungen an Global Mobility klar. Jetzt wird der Ruf nach mehr Flexibilität und Gleichstellung der globalen Belegschaft lauter. Was bedeutet das für den Versicherungsschutz?
Health and Benefits
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Die COVID-19-Pandemie hat uns eines gezeigt: Arbeiten muss flexibel sein. In den früheren WTW Benefit Trend Surveys (BTS) standen Themen wie betriebliche Altersvorsorge oder auch Dienstwagen im Fokus. Das hat sich geändert: Homeoffice (Flex Working) oder auch die 4-Tage-Woche sind Benefit-Themen, die viele deutsche Arbeitgeber und Arbeitnehmer derzeit beschäftigen. 85 Prozent der 2023 im Rahmen des BTS befragten Arbeitgeber gaben an, dass flexibles Arbeiten ein wichtiges Thema ist.

Workation: Achtung vor Kostenfallen

Vor diesem Hintergrund wird auch das Arbeiten im Ausland für einen begrenzten Zeitraum (Workation) immer gefragter. Diese Möglichkeit muss in einer Betriebsvereinbarung klar geregelt sein: Wie viele Tage sind maximal erlaubt? Welche Länder oder Zeitzonen sind zugelassen? Was umfasst die Fürsorgeplicht des Arbeitgebers? Um sich bestmöglich abzusichern, sollten sich Unternehmen eng mit Steuer- und Sozialversicherungsexperten austauschen. Darüber hinaus sind die gesetzliche oder private Krankenversicherung sowie die gesetzliche Unfallversicherung für das Ausland zu berücksichtigen: Welche Leistungen erbringen diese und wo sind Ergänzungen notwendig, um eine „Kosten-Blackbox“ zu vermeiden?

Weiterhin haben Dienstreisen und Entsendungen wieder zugenommen – speziell in Richtung Asien beziehungsweise China. Im Vergleich zu 2021 stieg die Anzahl an Dienstreisen um 39 Prozent auf 30 Millionen. Das Vor-Corona-Niveau ist aber noch nicht erreicht, denn der Wert liegt 27 Prozent unter dem von 2019. Arbeitgeber sind demnach immer noch zögerlich, die Belegschaft auf langfristige Reisen zu entsenden.

Mitarbeitende in Krisen unterstützen

Als Unterstützung für Mitarbeitende und deren Familien hat sich das Employee-Assistance-Programm (EAP) in der Benefit-Landschaft etabliert. Heute gibt es viele Anbieter auf dem Markt – und ihre Anzahl wächst stetig weiter. Sie bieten neben lokalen Lösungen auch internationale Programme an, jedoch raten wir zur genauen Evaluierung der Angebote, da nicht alle Lösungen an die individuellen Anforderungen der Unternehmen angepasst sind.

Ein auf das Unternehmen abgestimmtes EAP liefert Mitarbeitenden anonyme, schnelle, diskrete und effiziente Hilfe in einer Vielzahl von Lebenssituationen, die sie allein nicht bewältigen können. Dies umfasst einfache Hilfeleistungen im sozialen Umfeld, die Unterstützung bei Sucht und monetären Herausforderungen sowie in akuten psychologischen Notsituationen.

EAPs helfen nicht nur aktiv der Belegschaft, sondern haben auch positive finanzielle Auswirkungen – laut einer Studie des weltweiten Anbieters Tellus Health beläuft sich der Return on Investment bei einem gut aufgestellten und angepassten EAP-Programm auf circa 5 zu 1.

Neue Versicherungsprodukte für globale Gleichstellung

Viele Versicherer haben die letzten Jahre genutzt, um ihre Produktlandschaft zu überarbeiten und auszubauen. So sind eine Vielzahl von neuen Versicherungslösungen und ergänzende Dienstleistungen auf den Markt gekommen.

Zum einem gibt es jetzt ein internationales Gegenstück der in Deutschland bekannten und bewährten betrieblichen Krankenversicherung (bKV). Arbeitgeber haben damit die Möglichkeit, auch ihrer internationalen Belegschaft diese Art der Zusatzversicherung anzubieten und damit für die Gleichstellung der Mitarbeitenden zu sorgen.

Zum anderen besteht nun erstmals die rechtssichere Möglichkeit, das lokale Team mit einer Krankenvollversicherung nach Expat-Maßstäben auszustatten. Dies kann vor allem in Ländern mit nachteiligen öffentlichen Krankenversicherungssystemen ein zusätzlicher Anreiz im Wettstreit um die besten Talente und ein hoher Motivationsfaktor sein.

Renewal: positive Aussichten für Unternehmen

In der internationalen Krankenversicherung versuchen neue internationale Anbieter auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Das wird den Preisdruck auf die etablierten Versicherer erhöhen und infolgedessen zu einigen Konsolidierungen führen. Das Renewal bietet somit gute Möglichkeiten, sich erweiterte Leistungen zu lukrativen Preisen zu sichern – auch wenn die Kosten für Schadenforderungen nach Ende der Corona-Pandemie laut einer telefonischen WTW-Umfrage bei führenden Versicherern wie erwartet angestiegen sind.

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