MarktSpot 2023
Diverse geopolitische und durch den Kapitalmarkt bedingte Faktoren beeinträchtigen das Transaktionsumfeld derzeit negativ. Die Anzahl an Fusionen und Übernahmen ist seit dem Rekordjahr 2021 spürbar zurückgegangen, was folglich auch am M&A-Versicherungsmarkt zu weniger Aktivität führt. Interessanterweise wirkt sich dieser Umstand, wie zuletzt im Pandemiejahr 2020, positiv für die Versicherten und Prämienzahler aus.
Der Hintergrund: Im deutschsprachigen Raum bieten mittlerweile rund 30 Versicherer und Assekuradeure M&A-Versicherungslösungen an – der Großteil dieser Anbieter hält deutschsprachige Underwriting-Teams vor. Auch in diesem Jahr betraten neue Akteure den Markt und stellten somit zusätzliches Versicherungskapital zur Verfügung. Folglich führen weniger zu versichernde M&A-Transaktionen zu einem Überangebot an Kapazitäten. Der daraus resultierende Wettbewerb sorgt sowohl für mehr Flexibilität beim Underwriting als auch für sinkende Prämien.
Experten gehen von einem Anstieg der M&A-Aktivität im Verlauf der zweiten Jahreshälfte aus. Solange dieser nicht spürbar stattfindet, dürfte die derzeitige Marktlage anhalten. Allerdings verhielt sich der Versicherungsmarkt auch 2020 ähnlich: Nachdem das Transaktionsgeschehen eingebrochen war und der M&A-Versicherungsmarkt sich positiv für die Versicherten und Prämienzahler entwickelte, wurde die M&A-Aktivität zügig wieder angekurbelt und mündete im Rekordjahr 2021. Während dieses Anstiegs kehrte sich das Verhalten der Versicherer und Assekuradeure schnell um. Sie wurden kritischer im Underwriting, zeigten weniger Risikoappetit und erhöhten das Preisniveau beziehungsweise verlangten deutlich höhere Mindestprämien. Teilweise kam es sogar zu Kapazitätsengpässen.