MarktSpot 2023
In der Haftpflichtversicherung setzt sich der Trend fort, Sonder- oder neue Risiken – und damit auch die gebotene Versicherungssumme – auf viele Einzellösungen zu verteilen. WTW dagegen kumuliert die Summe innerhalb eines Vertrags, weil nur so eine ausreichende Versicherungssumme vorgehalten werden kann. Wenn es aus Sicht der Versicherungsnehmer vertretbar ist und für die Versicherer zwingend erforderlich wird, werden wir im Rahmen der allgemeinen Versicherungssumme Begrenzungen vorsehen.
Die einst gewählten Versicherungssummen werden durch die anhaltende Inflation entwertet. Das führt dazu, dass Schäden tendenziell teurer werden – auch wenn die Haftung schon immer unbegrenzt war. Daneben gewinnt auch der Schadeneinfluss aus den USA an Relevanz. Versicherungsnehmer mit Risiken in den USA müssen die Entwicklung in der Rechtsprechung und insbesondere die erstinstanzlich zugesprochenen Entschädigungssummen berücksichtigen.
Für die diesjährige Erneuerungsphase sind dennoch keine wesentlichen Überraschungen zu erwarten. Die Schadenkostenquote in der deutschen Haftpflichtversicherung ist seit Jahren positiv. Auch wenn das Spätschadenrisiko mit zu berücksichtigen ist, bleibt das Ergebnis – auch aus der Erfahrung der zurückliegenden Jahre – vielversprechend.
Versicherer könnten allenfalls kleinere inflationsbedingte Prämienanpassungen für schadenunauffällige Verträge vornehmen. Gleichzeitig werden sie überprüfen, ob sie neue, von den Rückversicherern vorgegebene Ausschlüsse individuell umsetzen müssen.