MarktSpot 2023
Das große Thema der Energiewende stellt insbesondere auch die Sparten der Technischen Versicherungen vor Herausforderungen. Sei es klassisch durch größere Investitionen im Bereich der Solar- und Wind-Energie (On- und Offshore) oder auch in der Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien im Bereich LNG, Wasserstoff und Energiespeichersysteme. Hier gilt es, auf das jeweilige Risiko zugeschnittene Versicherungslösungen zu entwickeln und die benötigten Zeichnungskapazitäten sicherzustellen.
Bei den Projektdeckungen hat sich leider bestätigt, dass die Versicherer die prognostizierten Beitragserhöhungen in die Tat umsetzen. Es ist zu erwarten, dass die Preise für Bau- und Montagevorhaben aufgrund der negativen Schadenerfahrungen und der zwar rückläufigen, aber anhaltenden Inflation tendenziell hoch bleiben. Gleichwohl werden Bau- und Montageprojekte vermehrt umgesetzt.
Nach einer für die Technischen Versicherungen vergleichsweise hohen Schadenkostenquote in 2021 von 89,6 Prozent sank diese nach Angaben des GDV 2022 auf ca. 83 Prozent. Damit ist sie ungefähr auf das Niveau der Jahre 2020 und 2019 zurückgefallen. Für das Renewal der Technischen Versicherungen 2023 erwarten wir daher stabile Preise.
Erste Verhandlungen mit den Versicherern zeigen, dass generelle Preisanpassungen ausbleiben – dennoch kommen Beitragssteigerungen aufgrund erforderlicher Anpassungen der Versicherungsverträge zum Tragen. Beispiele hierfür sind inflationsbedingte Erhöhungen der Versicherungssummen zur Maschinenversicherung oder Verlängerungen von Haftzeiten zur Maschinen-Betriebsunterbrechungsversicherung.
Bei den Technischen Versicherungen nehmen die Versicherer unverändert eine individuelle Betrachtung der Verträge vor, so dass der Beitrag mehr vom eigenen Schadenverlauf abhängt und weniger vom Verlauf der Sparte insgesamt.