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Artikel | Risk Perspectives

Betriebliche Krankenversicherung im Aufwind

MarktSpot 2023

Von Casimir von Moltke | 23. August 2023

Arbeitgeber legen bei der Ausrichtung ihrer Benefits-Strategie den Fokus auf die Trendthemen Health & Wellbeing. Die bKV bewährt sich dabei als versicherungsförmige Lösung.
Health and Benefits
N/A

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) hat lange Zeit ein Schattendasein gefristet. Mittlerweile haben Arbeitgeber diese Lösung für sich entdeckt und nutzen sie, um ihr Benefits-Portfolio auszubauen. 

Die bKV als zeitgemäßer Baustein für ein wettbewerbsfähiges Benefits-Angebot 

Die Angebote der bKV sind heute so vielfältig und individuell umsetzbar wie nie zuvor. Arbeitgeber können bei der Wahl des passenden Gesundheitspakets auf das klassische Bausteinmodell zurückgreifen oder auf das innovative Budgetmodell setzen.

Der neue Fokus auf Gesundheitsprogramme hat drei Gründe:

  1. Mitarbeitende und Arbeitgeber sind infolge der Pandemie für die Bedeutung von Gesundheit sensibilisiert.
  2. Mitarbeitende sind mit Inflation und anhaltend steigenden Kosten im Gesundheitssektor konfrontiert, bei gleichzeitigen Leistungskürzungen und Beitragserhöhungen.
  3. Physische und psychische Gesundheitsbelastungen nehmen generationenübergreifend zu.

Folglich steigt die Nachfrage nach Trend-Benefits. Dazu gehören zum Beispiel die arbeitgeberfinanzierte bKV, medizinische Gesundheits-Checks und Unterstützungsprogramme für Mitarbeitende. Diese Leistungen sind orts- und zeitunabhängig nutzbar.

Individuelles Leistungsangebot

Mit der Einführung einer bKV können Arbeitgeber Gesundheitspakete schnüren, die auf die Ziele der Benefits-Strategie und die Bedürfnisse der Belegschaft passgenau zugeschnitten sind. Im Vordergrund steht das Ziel, die Gesundheitsrisiken der Mitarbeitenden abzusichern. Dabei stehen laut führenden Versicherern Zahn-, Vorsorge- und Stationär-Tarife ganz oben.

Budget- vs. Bausteintarif: Was sind die Unterschiede?

Die Budgettarif-Option, die bKV-Versicherer vermehrt anbieten, bringt große Vorteile mit sich: Sie sieht ein Jahresbudget vor, mit dem Mitarbeitende die Kosten für individuell anfallende Gesundheitsleistungen einreichen können. Mit dieser Variante legt sich der Arbeitgeber nicht auf ein spezifisches Leistungsspektrum fest. Vielmehr ermöglicht er seiner Belegschaft, das Gesundheitsbudget flexibel und entsprechend dem individuellen Bedarf an Gesundheitsleistungen einzusetzen.

Das Bausteinmodell hingegen hat seinen Ursprung in der klassischen Tarifwelt der Krankenversicherer. Hier werden Tarifbausteine (zum Beispiel ambulante, stationäre oder zahnärztliche Leistungen), die im Angebot der Versicherer für Einzelpersonen zur Verfügung stehen, eins zu eins abgebildet und im Rahmen von Gruppenlösungen angeboten. Der wesentliche Vorteil ist, dass Gesundheitsfragen entfallen. Der Nachteil: Durch die Vorauswahl der Arbeitgeber sind die Mitarbeitenden hinsichtlich des verfügbaren Leistungsspektrum eingeschränkt. Folglich hat sich der Budgettarif gegenüber dem Bausteinmodell durchgesetzt. Seit der Corona-Pandemie bieten immer mehr Versicherer die Budget-Lösungen ergänzend zum alten modularen Tarif an. Budget-Lösungen erlauben den Mitarbeitenden ein hohes Maß an Flexibilität und Nutzen bei der Absicherung der Gesundheitsleistungen.

Unternehmen bleiben kompetitiv

Die Belegschaft schätzt ein Investment in die Mitarbeiter-Gesundheit – das belegen repräsentative Studien. Auch hierzulande ist der Wunsch nach Gesundheits-Benefits deutlich angestiegen, wie der WTW Global Benefits Attitudes Survey 2022 zeigt: Ein Viertel der Mitarbeitenden wünscht sich, dass Arbeitgeber ihre psychische Resilienz (27 Prozent) und die physische Gesundheit (24 Prozent) unterstützen. Für 60 Prozent der Befragten sind Gesundheitsleistungen des Arbeitgebers ein wichtiger Grund, im Unternehmen zu bleiben. Für 55 Prozent war das betriebliche Gesundheitsprogramm ausschlaggebend bei der Entscheidung, zu ihrem aktuellen Arbeitgeber zu wechseln.

Das zeigt: Unternehmen, die die bKV einführen, bleiben wettbewerbsfähig. Das unterstreichen die Daten des Verbands der Privaten Krankenversicherung, der insbesondere seit den Jahren 2020/2021 einen exponentiellen Anstieg für die bKV feststellt. Differenzieren sich Arbeitgeber heute noch über den Einsatz einer bKV-Lösung von der Konkurrenz, ist davon auszugehen, dass ein solches Engagement für die Mitarbeiter-Gesundheit in spätestens fünf Jahren gängige Praxis und die bKV damit fester Bestandteil in einem nachhaltig wettbewerbsfähigen Benefits-Portfolio sein wird.

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